Ostdeutschland
Sie ist nach den Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg erneut entbrannt, die Debatte über die starke AfD in Ostdeutschland. Doch was ist eigentlich in Westdeutschland los? Warum kommt dort so gar nicht an, was hier im Osten diskutiert wird? Versuch einer Debatte auf Augenhöhe
„Meine Mutter ruft an: In unserem ostdeutschen Dorf wählt jeder Zweite die AfD“
Unsere Autorin wuchs in einem Ort auf, in dem jetzt 46,7 Prozent der Menschen bei der Bundestagswahl für die AfD stimmten. Ihre Eltern wissen nicht, was sie machen sollen. Sie hat eine Idee – aber einfach ist sie nicht
Den Osten werden Friedrich Merz und die Union nicht los
CDU und CSU haben unter Friedrich Merz die Bundestagswahl gewonnen – mit dem zweitschlechtesten Ergebnis je und zum Preis einer Sperrminorität von AfD und Linken. Der Kanzler aus dem Sauerland hat die Rechnung ohne Ostdeutschland gemacht
Das BSW hat die Bundestagswahl verloren, wo die AfD gewonnen hat: In Ostdeutschland
4,972 Prozent: Beim BSW hadern sie mit dem knappen Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde und wollen rechtliche Schritte prüfen. Der genaue Blick auf das Wahlergebnis zeigt: Im Westen hat Sahra Wagenknecht hinzugewonnen – außer im Saarland
Die AfD, ein rein ostdeutsches Phänomen? Von wegen
Die AfD ist bei der Bundestagswahl auf dem zweiten Platz gelandet. Wer in ihr immer noch ein rein ostdeutsches Problem sieht, der irrt. Man muss dieser Partei mehr entgegensetzen als nur Ablehnung. Die Wahl hat gezeigt: Es gibt einen Weg
Bündnis Sahra Wagenknecht: Warum das BSW um die Fünf-Prozent-Hürde zittern musste
Es wurde ganz knapp für das BSW mit dem Bundestagseinzug – Hochrechnungen sahen Sahra Wagenknechts Partei zuletzt bei fünf und 4,9 Prozent der Stimmen. Das finale Wahlergebnis ist mit einer für die vielen Ex-Linken bitteren Pointe verbunden
West-Dominanz gegen Ost-Opferrolle: Ein toxischer Diskurs
Von manchen Experten werden die Probleme in Ostdeutschland auf die Überheblichkeit der Bundesrepublik zurückgeführt. Doch diese Rede von der Beherrschung des Ostens durch eine westliche Elite ist zu bequem
Studie von Steffen Mau: Die Ostdeutschen verstehen nichts von Demokratie? Von wegen!
Eine Studie von Soziologen der Berliner Humboldt-Uni hat untersucht, ob die Sozialisation in der DDR tatsächlich „lange Schatten“ auf politische Orientierungen wirft. Triggerwarnung: Klischees über Ostdeutsche bedient die Untersuchung nicht
Joachim Gauck tourt mit seinem Buch durchs Land: Die Legende vom Widerstandskämpfer
Seine „Erschütterungen“ sind nun auch als Taschenbuch erschienen und Joachim Gaucks Verlag preist den Altbundespräsidenten als „Mitinitiator“ des „Widerstandes gegen die SED-Diktatur“. Wieso hält sich diese Legende bis heute?
Soll ich in Ostdeutschland bleiben, brauche ich ein Rassismusbegrenzungsgesetz
Kein Tag vergeht seit dem Anschlag in Magdeburg, an dem unser Autor keine Drohung erhält. Er warnt: Wird nichts gegen die rassistischen Anfeindungen getan, könnte die rechtsextreme Fantasie der „Remigration“ Realität werden
Ossi-Demo? Man sendet die dümmste Stimme! So westdeutsch ist die Tagesschau
Unser Autor wuchs mit österreichischem Hintergrund in der DDR auf. Nach der Wende arbeitete er zwanzig Jahre als MDR-Redakteur. Wie sieht er die neuerliche Ost-West-Debatte um Alexander Teskes ARD-Abrechnungsbuch „Inside Tagesschau“?
Michael Lüders: „Das Magdeburg-Attentat mit Migrationspolitik zu verbinden, ist absurd“
Mit Saudi-Arabien, dem Herkunftsland des Attentäters von Magdeburg, kennt sich Nahost-Experte Michael Lüders aus. In Sachsen-Anhalt tritt Lüders für das BSW bei den Bundestagswahlen an. Ein Gespräch über den Anschlag und den Wahlkampf
Nudelholz und Wagenknecht-Buch: BSW und Linke verhelfen Michael Kretschmer zur Wiederwahl
Thüringen, Brandenburg, Sachsen: Drei ostdeutsche Landtage wurden 2024 gewählt. Nun gibt es auch drei Regierungen und drei Ministerpräsidenten. CDU-Mann Michael Kretschmer hat von allen den schwersten Stand, die erste Hürde aber genommen
Katja Hoyer: Angela Merkel traut sich noch immer nicht, frei über den Osten zu sprechen
Als Angela Merkel ihre Memoiren „Freiheit“ vorstellt, ist der Osten der Republik gespannt: Spricht sie nun offen über ihre DDR-Zeit? Doch leider rudert die Altkanzlerin zurück. Immerhin in Sachen Uckermark wurde der Westen aufgeklärt
Linke-Urgestein: „Das BSW übersieht den imperialen Charakter von Putins Krieg“
Der gebürtige Österreicher Peter Porsch war fast 20 Jahre Abgeordneter für die PDS, dann für die Linke im sächsischen Landtag. Im BSW sieht er keine Alternative. Vielmehr müsse die Linke manches neu erlernen, wie die KPÖ in Österreich
Osten: Mit der Demokratie in Deutschland ist es wie mit Thomas Manns „Zauberberg“
Von 54 auf nur noch 30 Prozent Zustimmung in zwei Jahren: Die Demokratie, wie sie in Deutschland funktioniert, hat vor allem im Osten ein Legitimationsproblem. Kein Wunder, wenn sie ähnlich exklusiv gerät wie ein Schweizer Sanatorium
„Zukunftszentrum“ in Halle: Die ewige Einheitssuche
In Halle entsteht ein Mega-Museum zur Wendegeschichte. Aber wieso baut man so etwas eigentlich nicht im Westen?
Der Laie staunt: Sind Ostdeutsche wirklich sexistischer?
Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2024 legt nahe, dass die Einstellungen der Ostdeutschen erstmals sexistischer sind als die der Westdeutschen. Unsere Autorin Marlen Hobrack überzeugt diese Schlussfolgerung nicht
Lästige Konkurrenz? Wie es der Kunsthochschule im Ostteil Berlins nach 89 erging
Von den Umwälzungen, die auf den Mauerfall 1989 folgten, war auch die Kunsthochschule Berlin im Ostteil der Stadt stark betroffen. Zwischenzeitlich drohte ihr sogar die Schließung. Über ausgebremste Reformvorhaben und Lehren für heute
35 Jahre nach dem Mauerfall zerfällt die amerikanische Hegemonie
Dieser Tage wird der Mauerfall am 9. November zum 35. Mal „gefeiert“. Was dabei oft ausgeblendet wird: Schon an diesem historischen Tag begann der Ausverkauf der Revolution – und der Osten erlag den Versuchungen des kapitalistischen Westens
Autor Lorenz Just zu 35 Jahre 1989: Begrüßungsaktien, das wär's gewesen
Lorenz Just wurde 1983 in Halle geboren. Aufgewachsen ist er im Schatten der Mauer – er schlief, als sie fiel. Was bleibt für ihn von 1989? Über die Suche nach einem roten Faden
„Die AfD hat es irgendwie geschafft, den Osten wieder positiv zu besetzen“
Seitdem die Wahlergebnisse im Osten immer blauer werden, sind die „neuen Bundesländer“ ein Dauerbrenner. Jakob Augstein hat den Schriftsteller Ingo Schulze gefragt, wie er es hält – mit AfD, Militäreinsätzen und Sahra Wagenknecht
Ja, die Bündnisgrünen werden gerade gebeutelt. Optimismus ist trotzdem Pflicht
Unser Autor Nick Reimer hatte „Acht Thesen zum Niedergang der Grünen in Ostdeutschland“ formuliert: Hier antwortet Bernhard Stengele, bündnisgrüner Energie- und Umweltminister in Thüringen
Als Millionäre aus Hongkong die DDR retten wollten
Am 7. Oktober 2024 hätte die Deutsche Demokratische Republik ihren 75. Geburtstag gefeiert – hätten die nach Berlin angereisten Hongkong-Millionäre Erfolg mit ihrer Mission gehabt
Deutsche Einheit: Was sich im Osten tut, ist ein Seismograf des künftigen Westens
Vor 34 Jahren wurde die DDR an die Bundesrepublik angeschlossen. Zerstören die renitenten Ostdeutschen gerade die Westbindung und damit das Erfolgsmodell Westdeutschlands – oder könnten sie vielmehr endlich zu dessen Reformierung beitragen?