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Kultur : Wie konnte es soweit kommen?

Mikael Krogerus liest einen Tipp seines Nachbarn: "Midlands" von Johnny Steinberg. Und es hat sich gelohnt: ein leiser, aber spannender Krimi im Post-Apartheids-Südafrika

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Was habe ich gelesen?

Midlands, von Jonny Steinberg.

Seitenzahl: 259 Seiten.

Amazon-Verkaufsrang: 3,698,875

Warum habe ich es gelesen?

Es gehört meinem Nachbarn, seine bisherigen Buchtipps: Spür die Angst und So finster die Nacht waren Höhepunkte dieses Lektüren-Marathons. Jetzt also Midlands.

Worum geht es:

Auf einer Farm in den traumhaften Hügeln von Kwa-Zulu Natal in Südafrika – den sogenannten Midlands – wird ein junger weißer Farmer tot aufgefunden. Peter Mitchell, der Sohn des Farmbesitzers, war auf dem Weg von der Farm zu den Plantagen, als ihm hinterrücks in den Kopf geschossen wurde. Nichts wurde gestohlen, keine Fingerabdrücke, keine Zeugen – eine Hinrichtung. Es ist das Jahr 1999, Post-Apartheid, die Schwarzen wollen ihr Land zurück. Der weiße Journalist Jonny Steinberg gibt seinen Job bei der Business Day auf, um in die Midlands zu reisen und den Fall zu untersuchen. Steinberg, ein gründlicher, neugieriger Journalist, wollte eigentlich einen Mord recherchieren, der einige Wochen zurück liegt und dessen Wurzel – der Konflikt zwischen den Weißen und den Zulus – über 100 Jahre alt ist. Nach Monaten in den Midlands stellt er fest, dass der eigentliche Kriminalfall erst bevorsteht. Ohne zuviel zu verraten: Peter Mitchell ist nicht der einzige, der in den atemlos spannenden 259 Seiten sterben wird.

Was bleibt hängen?

Es ist eines der vielen Post-Apartheid-Journalistenstücke, die versuchen Südafrikas Obsession mit Gewalt und Rassismus auszuleuchten. Wie konnte es soweit kommen? Und mehr noch: Wie geht es jetzt weiter? Langsam, Seite für Seite, erfährt der Leser mehr über die Geschichte der Apartheid und versinkt dabei tiefer im beschämenden Morast der Gewissheit, dass es keine einfachen Antworten gibt. Midlands ist nicht so aufwändig, nicht so leidenschaftlich wie Rian Malans My traitors heart – das zweite große Buch über die Post-Apartheid – aber dafür leiser, unaufgeregter, gründlicher in seiner Analyse. Wenn Sie nur ein Buch über Südafrika lesen wollen: dann dieses.

Wie liest es sich?

Wie ein Krimi. Fast wünscht man sich beim Lesen, es wäre nur Fiktion.

Das beste Zitat:

„As if freedom has come too late, the people now freed are too humiliated, too long ago severed from the art of the possible, to use that freedom well.“

Wer sollte es lesen?

Alle, die eine Reise nach Südafrika planen.

Was lese ich als nächstes?

John Grisham, Der Anwalt.

Die Alltagslektüre: In seiner Kolumne unterzieht Freitag-Autor Mikael Krogerus jede Woche ein Buch seinem persönlichen Lese-Check. Zuletzt sein eigenes: 50 Erfolgsmodelle, Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler

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