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Jürgen Todenhöfer

Hardcover, gebunden

24-seitige Bildtafel (in zwei Teilen)

464 Seiten

24 €

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Drama

Deutschland, Polen 2025

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Kultur : Einmal wieder Kind sein

Zauberhafte Gouvernante: Mary Poppins verändert die Welt einer gesamten Familie. Warum unser Autor Lust bekommt, einen Brixton-Castor-Hut zu werfen

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Was habe ich gesehen?

Mary Poppins (1964), Laufzeit: 139 min, Regie: Robert Stevenson.

Oscarnominierungen: 15.

Oscargewinne: 5.

Einspielergebnis: 45 Millionen US-Dollar.

Warum habe ich es gesehen?

Es ist der Lieblingsfilm meiner Tochter (3), weit vor Pippi Langstrumpf, Pumuckl und „Wickie und die starken Männer“. Meine Frau (32) und der versprochene Film („Hair“) mussten warten.

Worum geht es?

Harte-Hand-Vater heuert neues Kindermädchen für seine fiesen Kinder an, weil die letzte ausbüchste und die Mutter bei den Suffragetten ist. Plötzlich steht die – im wahrsten Sinne des Wortes – zauberhafte Mary Poppins (Julie Andrews) vor ihm. In der Folge zeigt sie den Kindern (die in den nächsten zwei Stunden den Mund nicht mehr zu kriegen vor Staunen), wie toll das Leben ist. Und dem Vater auch. Schön.

Was bleibt?

Der Film ist eigentlich ein Musical. Phantastische Lieder wie „Ein Löffelchen voll Zucker“

oder „Supercalifragilisticexpialidocious“

machen Lust zu tanzen, zu steppen, einen Spazierstock zu tragen und seinen Brixton-Castor-Hut ins Publikum zu werfen. Vor allem aber macht der Film Lust, wieder Kind zu sein. Und von nichts anderem handelt „Mary Poppins“; er appelliert an die große Sehnsucht von uns Erwachsenen, auch mal so tollkühn, phantasiereich und kindhaft wie Mary Poppins und ihr Straßenmusikant Bert durchs Leben zu tanzen, ohne sich zu sorgen, was die anderen denken, ob die Frau einen noch liebt, wer die Rente zahlen wird, ob der Sohn eine Gymnasialempfehlung bekommt und was man noch zum Essen einkaufen muss. Das Ganze ist trotz des wertetraditionellen Grundtons (Mary Poppins führt die Familie wieder zusammen) nicht ohne Ironie: in einer denkwürdigen Szene lachen die Kinder und Bert so viel, dass sie „in die Luft gehen“ und an die Zimmerdecke fliegen. Mary Poppins verrät sich dabei als spießige Spielverderberin, die die Kinder auffordert, mit dem Unsinn aufzuhören.

Diese Person wäre ich gern:

Bert. Ein lustiger Taugenichts, der mehr kann, als man sich selber je zutrauen würde: Steppen, Singen, auf Dächern tanzen, Mary Poppins rumkriegen und Kinder bespielen.

Sollten 3-Jährige Fernsehen schauen?

Solche Filme schon.

Der Film in einem Satz:

Lach, und die Welt lacht mit dir. Wein, und du schläfst allein.

Was sehe ich als nächstes?

Jetzt dann wirklich: Hair.

Nachdem er ein Jahr lang jede Woche ein Buch gelesen hat, sieht sich unser Kolumnist Mikael Krogerus nun jede Woche einen Film an oder auch mal eine ganze TV-Serie. Vergangene Woche sah er den 12-Minuten-Spot Schießen oder Gas geben, seine Frau hat sich ziemlich gewundert.

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