Empfehlung der Woche

Und folgt Dir keiner, geh allein

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Jürgen Todenhöfer

Hardcover, gebunden

24-seitige Bildtafel (in zwei Teilen)

464 Seiten

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Kultur : 4 Minuten Wut

Seit er die Ansprache des protestierenden englischen Studenten gesehen hat, fragt sich unser Kolumnist, wann er sich das letzte Mal politisch engagiert hat

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Was habe ich gesehen?
15 year old Tells Establishment to Stick-it, 2010, Laufzeit: 4:49 min, 380.000 Views auf Youtube.

Warum habe ich es gesehen?
Geplant war The Reef, ein Horrorfilm über Haiangriffe. Aber dann erfuhr ich von den britischen Schülerprotesten, die sich gegen die Kürzung der staatlichen Hochschulförderung um radikale 40 Prozent von 7,1 auf 4,2 Milliarden Pfund richteten. Und ich erfuhr von Barnaby Raine, einem 15-jährigen Schüleraktivisten, der in einem 4-Minuten-Video unmissverständlich erklärt, warum Solidarität und politisches Engagement heute aktueller sind als je zuvor.

Worum geht es?
Barnaby spricht an einem Treffen der "Coalition of Resistance National Conference" in Camden am 27. November 2010. Und wie er spricht! Es geht um die schweren Unruhen einige Tage zuvor, als eine Demonstration von zehntausenden Schülern plötzlich eskalierte. Und Barnaby rechtfertigt sich im Prinzip dafür, warum er es nach den Protesten nicht rechtzeitig zurück in die Schule geschafft hatte. So geht es los: „This was meant to be the first post-ideological Generation. This was meant to be the generation that never thought of anything bigger than our Facebook profiles and our TV screens. I think now that claim is quite ridicoulus. I think now we shown that we are as ideological as ever before.“ Er erklärt weiter, wie diese, ach so unpolitische, unengagierte, uninteressierte post-ideologische Generation plötzlich an einem Mittwochnachmittag aufstand, um politisch zu werden, solidarisch zu werden, zurück zu schlagen. Aber sehen Sie selbst.



Wer ist Barnaby Raine?
Man muss kein Englisch verstehen um zu verstehen, dass Barnaby mutig ist und eloquent, nah dran und unendlich wütend. Barnabys Rede ist das „I have a Dream“ der 2010er.

Was bleibt?
In sechs Jahren wird mein Sohn 15. Ich habe mich manchmal gefragt, ob er auch einer dieser konsumgeilen, ferngesteuerten, Youporn-Handy-iPad-Blockbuster-Facebook-Ich-Ich-Ich-Spinner werden wird. Nach diesem Film frage ich mich, wie viel ich eigentlich über die Jugend von heute weiß? Und ich frage mich, wo ich eigentlich politisch stehe? Und was ich zuletzt gemacht habe, um diesen Standpunkt zu vertreten? Und ich frage mich, in was für einer Welt wir eigentlich leben, in der Regierungen glauben, Hochschulförderung um 40 Prozent kappen zu können.

Diese Frage stellt der Film:
Was muss passieren, damit du dich engagierst?

Der Film in einem Satz:
"We are no longer the generation that doesn´t care. We are the generation at the heart of the fight-back." Yeah!

Was sehe ich als nächstes?
The Devil in Miss Jones

Unser Kolumnist Mikael Krogerus sieht sich jede Woche einen Film an. Vergangene Woche sah er

Lump

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