Empfehlung der Woche

Und folgt Dir keiner, geh allein

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Jürgen Todenhöfer

Hardcover, gebunden

24-seitige Bildtafel (in zwei Teilen)

464 Seiten

24 €

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Drama

Deutschland, Polen 2025

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Neue Dauerausstellung ab 29. März 2025

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Kultur : Von Tieren, die turnen

Um auf der Zugfahrt friedlich zu seinen Kindern zu sein, braucht unser Kolumnist keine Worte, sondern sieht eine Folge von "Shaun, das Schaf", mit neurotischen Tieren

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Was habe ich gesehen?
Shaun das Schaf, erste Staffel, 2007, Laufzeit: 10 x 7 min, von Nick Park.

Warum habe ich es gesehen?

Geplant war das Handball-WM-Finale, Schweden gegen Dänemark. Aber Schweden schied im Halbfinale zu Recht gegen den späteren Weltmeister Frankreich aus. Manchmal muss man sein Sehverhalten der Wirklichkeit anpassen. Inzwischen bin ich Skifahren mit den Kindern. Die lange Zugfahrt wird überbrückt mit dem besten, was die BBC seit der Sitcom Blackadder hervorgebracht hat: Shaun das Schaf.


Worum geht es?

Um die herzzerreissend schöne Vorstellung, dass sich Tiere (in diesem Fall Schafe, Hunde, Schweine), wenn niemand hinschaut, wie Menschen benehmen. Es ist die alte Gary Larson-Idee, dass Tiere ein Eigenleben haben, das mindestens so neurotisch ist wie das unsere.

Was bleibt?
Der Film in der Stop-Motion-Technik stammt von Nick Park. Ihm ist etwas wahrlich seltenes gelungen: er hat sein eigenes Meisterwerk (Wallace Gromit), das viele für das beste halten, was jemals im animierten Film geschaffen wurde, übertroffen. Das ist so, als ob Roger Federer plötzlich als Konzertpianist bei den Philharmonikern reüssieren würde. Als ob die Aposteln nach der Bibel noch Der Name der Rose verfasst hätten, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Für mich jedenfalls verdient Nick Park allein für die Auftaktsequenz (die Schafe machen morgendliche Turnübungen in der Scheune) den Oscar. Und den Friedensnobelpreis; nie bin ich friedfertiger, nie gleichmütiger mit meinen Kindern als während einer Episode von Shaun das Schaf. (Dass jede Folge zeitgemäß und kindgerecht bloß 7 Minuten dauert und ohne Worte auskommt, ist ein nicht zu verachtender add-on).

Diese Frage stellt der Film:
Vergleichen Sie Ihren Lebens-Partner mit einem Tier. Welches wäre es?

Der Film in einem Satz:
Vermittelt das Eigenleben von Tieren besser als eine wochenlange Lektüre von Jonathan Safran Foer und George Orwell.

Wer sollte es sehen?
Jeder, der Kinder hat.

Was sehe ich als nächstes?
Vorschläge?

Unser Kolumnist Mikael Krogerus sieht sich jede Woche einen Film an. Vergangene Woche sah er

Cocksucker Blues

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