Occupy Freitag Salon Bewegung furios im Maxim Gorki Theater gestartet

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"Occupy Freitag Salon" Bewegung versetzt Jakob Augstein in Staunen

Wer ist die "Occupy Freitag Salon" Bewegung ,

wenn ja, auf jeden Fall sehr viel mehr als der perplex überraschte Verleger des Meinungsmediums der Freitag als Moderator des Freitags Salon am Donnerstag, den 20. Oktober 2011 im Foyer des Berliner Maxim Gorki Theaters erwartet hat.

Anders ist nicht zu erklären, warum Jakob Augstein im Guido Westerwelle Brillen Hardcore Look die angekommenen Massen der

"Occupy Freitag Salon"

Bewegung wie der ungläubige Thomas raunend in Augenschein nehmend, kommentierte:

"Bis vor zwei Tagen lief der Verkauf der Tickets für diesen Freitag Salon im Internet normal. Dann aber schwoll der Strom der Kartenbestellungen nach dem Erscheinen des Blog

"OccupyFreitags Salon"

des Bloggers Joachim Petrick dramatische an.

Wenn ich das früher geahnt hätte, hätte ich einen größeren Saal besorgt.

Das bitte ich zu entschuldigen.

Ich muss allerdings auch sagen, nehmen Sie das als Warnung, melden sie sich zum nächsten Freitag Salon einfach eher an".

Jakob Augstein, anfänglich berstend vor lauter Streitlust in alle Richtungen, ist bei diesem Freitag Salon unverschuldet in die undankbare Rolle eines Esels zwischen zwei akademisch professoral bestallte Heuhaufen hochgestapelten Fachchinesisch geraten, dass Augstein gar nicht wußte, mit welchem Heuhaufen er zuerst streiten soll.

Also ermatteten seine Impulse zum Streit im Verlauf der Veranstaltung zusehend dahin, , um dann noch ein letztes Mal aufbäumend

"Wir kommen nicht aufs Thema zurück, wir befinden uns mitten im Thema."

ganz zu entschwinden.

Die geladenen Gäste. der Finanzwissenschaftler Giacomo Corneo und der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl, verlegten sich auf das Verteilen der Felle waidgerecht erlegter Braunbären von vor 300 Jahren, während es dem Moderator Jakob Augstein mit seinem Freitag Salon Thema

"Eurokrise, Stand des Euro in der Weltfinanzkrise?"

eigentlich um das Verteilen der Felle waidgerecht zu erlegender Platz Hirsche der global aufgestellten Finanzaristokratie im Hier und Jetzt ging, die, bar jeden eigenen Haftungskapitals, der Welt, ohne Mandat, risikoversessen, zu Lasten Dritter, mit Spekulationsblasen als unsichtbarer Hand des Marktes den Marsch aus dem Vermögen der Völker blasen wollen.

Wer hat uns verraten, die Finanzaristokraten!"

Wer will uns weiter beraten und verladen, die Finanzaristokraten!"

Der Kultuwissenschafts- Professor Vogl zeigte Sinn für humorvoll platzierte Pointen, wenn er sagt:

"Es sind unter den Wissenshaften nur noch die Wirtschaftswissenschaften, die den Thron der reinen Weisheit besetzend, sich als die Weisen bei Regierungen ins Gespräch bringen und auch öffentlich als Wirtschaftsweise, medial präsent kommuniziert, in hoheitliche Gremien, in Hochämter berufen, als solche zitiert werden wollen"

Endlich gab der Moderator, Jakob Augstein, mit der mokanten

Bemerkung zu seinen Gästen gewandt:

"Ich mus das tun, ansonsten kommen wir hier nicht lebend heraus!",

spät aber nicht zu spät, das offene Mikrophon frei, dass ein junger Mann erfrischend unbekümmert fragen konnte!

"Wir reden hier immer von der Rettung Europas, der Rettung des Euro.

Muss der Euro, muss Europa überhaupt gerettet werden, bei so vielem Hunger, Elend in anderen Teilen der Welt?"

Da sind sich alle drei, die beiden geladenen Gäste, wie der Moderator, selten abgesprochen überraschend robust und schneidig einig, auch wenn sie vorher dazu nichts gesagt haben, selbstverständlich muss Europa, muss der Euro gerettet werden.

Vielleicht. weil Europa eben nicht in der Krise, sondern, weil Europa die Krise ist, die seit fünfhundet Jahren über die Welt kam?

Dass die eigentlich gegenwärtige Konfliktlinie heute gar nicht die Staatsschuldenkrise ist, sondern die Krise der Finanzierung der Staaten der Welt die eigentliche Konfliktlinie darstellt, weil die Finanzaristokratie mit ihren Globalplayern, der Vereinigung von Geschäfts- und Investmentbanken, deren Bilanzvolumen das Haushaltsvolumen vieler Staaen bei weitem übersteigt, seit über 300 Jahren nicht bereit sind, für den Ankauf von Staatsanleihen, gleich welcher Herkunft, wie bei anderen Bankgeschäften inzwischen durch Basel II bindend vorgesehen, Haftungskapital zu hinterlegen.

Gleichzeitig hält diese Finanzaristokratie in einem unseligen Bunde mit den Medien die Politik in allen Staaten der Welt unter einem dauernden Wettbewerbsfeuer, auf keinen Fall Steuern zu erhöhen, am besten für den Schuldenabbau Steuern zu senken.

Wie soll, wie könnte deas gehen?

In dieser anschwellenden Finanzierungsnot der Staaten, die die Länder in peripheren Regionen unserer asymmetrischen Weltwirtschaft längst voll getroffen hat, sind die G 8 Staaten mutlos wie feige darauf verfallen, das fehlende Haftungskapital der Finanzaristokratie beim Ankauf von Staatsanleihen durch einen sogenannten Rettungsfond aus Steuermitteln zu ersetzen.

Finanztechniker nennen so etwas, angelehnt an die Hermes Kreditversicherungsanstalt für die Deutsche Exportwirtschaft in politisch unsichere Regionen der Welt, nicht Rettungsschirm oder Rettungsfond, sondern Kreditrestrisikoversicherung.

Exotisch kam der Vorschlag von Jakob Augstein daher, doch um der Vertrauensbildung willen, am besten wieder Währungen mit Goldkerndeckung einzuführen.

Insbesondere Professor Vogl wies die Idee der Goldkern Währungen als abwegig zurück, es habe nie wirklich eine Golddeckung von Währungen gegeben, ohne das weiter historisch erhellend zu belegen.

Dabei ist gerade die Not der deutschen Finanzpolitik nach 1919 im Zuge der heillos wiedereingeführten Goldkern Währungen durch England, Frankreich, Niederlande, Kanada, die USA der schlagende Beweis , in welches Unheil eine solche Wiedereinführung einer Goldkern Währung führen kann, wenn unterfinanzierte Staaten,, wie die Weimarer Republik nach 1919, genötigt sind, Goldreserven an heissgelaufenen Internationalen Finanzmärkten über Schuldenaufnahmen in fremder Valuta zu finanzieren, wie es dann geschah.

Das Ergebnis war, dass die USA als Gläubigertstaat der Weimarer Republik u. a. Staaten im Wege der Weltfinanzkrise von 1929 , von einem Tag auf den anderen, die Kredite kündigten, die sie zuvor für den Ankauf von Goldreserven Deutschland bewillgt hatten.

Schon brachen an den Weltbörsen die Kurse für Gold, trotz und wegen der Weltfinanzkrrise, drastisch ins Bodenlose ein.

Das wäre heute so wie damals kein Deut anders., auch wenn man sich durch Schuldenaufnahmen im gigantischen Stil für die Bildung einer Goldkern Währung noch ein paar Jahre, zu Gunsten jener, die lange vorher auf billigerer Peisbasis spelulativ in Gold investiert sind, scheinbar Zeit zur Unzeit kaufen könnte?

Inzwischen sind es ja jene Kreise, innerhalb der Finanzaristokratie, die in Gold investiert, nicht mehr wissen, wie sie, angesichts der bereits explodierten Preise für Gold, aus Gold ohne Wertverlust wieder aussteigen können, die nun, die allgemeine Finanzkkrise befeuernd, davon faseln, durch die Einführung goldgedeckter Währungen, Vertrauen in die Finanzmärkte zurück zu gewinnen.

JP

siehe_

„Europa und die Finanzkrise“

www.freitag.de/community/blogs/jaugstein/freitag-salon-europa-und-die-finanzkrise

17.10.2011 | 15:28

Freitag Salon: Europa und die Finanzkrise

freitagsalonfinanzkrise

Meine Gäste sind der Finanzwissenschaftler Giacomo Corneo und der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl, Autor des Buches "Das Gespenst des Kapitals".

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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