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Politik : FDP versuchts mit Wählerbeschimpfung

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Nachdem die FDP nun wirklich alles versucht hat, um aus der Talsohle herauszukommen, greift sie jetzt zum allerletzten Mittel, der Wählerbeschimpfung.Wenn sich der Untergang schon nicht mehr aufhalten lässt, möchte man wenigstens mit einem Gefühl moralischer Überlegenheit im Polit-Nirwana verschwinden.

Die Wähler seien politisch zu ungebildet, als dass sie die Politik der FDP verstehen könnten. So äußerte sich der Frankfurter Kreisvorsitzende der FDP, Dirk Pfeil, in der "Frankfurter Neuen Presse".

Die FDP hat das im Wahlkampf in Berlin thematisiert, aber gebracht hat das nichts. Warum?

PFEIL: Es ist schlimm, dass die Mehrheit der Bevölkerung keine politische Bildung genossen hat. Die Masse ist meinungslos, sprachlos.

Also sind die Wähler zu ungebildet, um die Botschaft der FDP zu verstehen?

PFEIL: Die Masse ja. Deswegen werden wir nie eine Volkspartei. Liberal zu sein, ist keine Massenmeinung.

Das ist mal ein ganz interessanter neuer Ansatz. Bislang bin ich immer davon ausgegangen, dass ein gerüttet Maß an Dämlichkeit dazugehört, dieser Partei seine Stimme zu geben. Mein Annahme wird dadurch untermauert, dass der ehemalige Vorsitzende Westerwelle seinen größten populären Triumph im Big-Brother-Container gefeiert hat. Auch sein Wohnmobil "Guidomobil" zu nennen, zeugt nicht gerade davon, dass man den Intellekt im Wähler anspricht.

Schlichte Parolen wie "Leistung muss sich wieder lohnen" halten keiner kritischen Überprüfung stand. Leistung hat sich in diesem Land nämlich nie gelohnt, sonst wäre das Ruhrgebiet eine der reichsten Gegenden Deutschlands. Es gilt hier die Devise von Consul Weyer: "Manche Leute kommen vor lauter Arbeiten nicht zum Geldverdienen." Und die Leute vom Schlage eines Hans-Hermann Weyer bildeten schon immer die Stammklientel der FDP, mit dem Unterschied, dass Konsul Weyer im Gegensatz zur FDP-Klientel aus seiner Großkotzigkeit wenigstens keinen Hehl macht und deswegen als charmanter Hochstapler durchgeht.

Auch das Gerede davon, dass wir mehr Markt und weniger Staat brauchen, nehmen nur Leute ernst, denen schon einige Tassen im Schrank fehlen.

Man muss sich nur die Lebensläufe des derzeitigen FDP-Spitzenpersonals auf Wikipedia anschauen, um zu sehen, dass ausgerechnet Liberale mit dem "freien" Markt gar nichts am Hut haben. Wenn diese Leute nicht ihr ganzes Berufleben im Parlament herumgelungert haben, haben sie sich vorher vom ach so verachteten Staat aushalten lassen. Ein paar Beispiele gefällig?

Guido Westerwelle: Hat mal ein paar Monate in Papis Anwaltskanzlei gearbeitet, ansonsten wurde er sein Leben lang vom Staat durchgefüttert.

Christian Lindner: Hats mal kurz während der Dotcom-Blase auf dem freien Markt versucht. Seine Internet-Firma ging pleite, verzog sich dann schnell ins Parlament

Philipp Rösler: Hat sich von der Bundeswehr ein Medizin-Studium geschnorrt, ansonsten Parlamentarier

Rainer Brüderle: war sein Leben lang im Öffentlichen Dienst tätig

Leutheusser-Schnarrenberger: Beamtin im Patentamt, ansonsten siehe Brüderle

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Mit dem freien Markt haben Liberale nur dann was zu tun, wenn sie dort gut dotierte Vorträge halten können.Es ist eben so, dass nicht einmal Liberale glauben, dass der Zwang, seine Haut zu Markte tragen zu müssen, etwas mit "Freiheit" zu tun hat.

Man soll ja nicht auf Leute herumtreten, die bereits am Boden liegen, aber eins bleibt mal festzuhalten: die FDP hat von der Dämlichkeit der Wähler immer überporportional profitiert und mit Sicherheit nicht unter ihr gelitten.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.