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Jetzt ist die Katze -oder besser: der Knüppel- aus dem Sack, höchstamtlich. Deutschland sei eine Außenhandelsnation und müsse zur Wahrung seiner Interessen im Zweifel auch zu militärischen Mitteln greifen. Ein unverhohlener Satz, wie er aus der Mitte der Bush-Administration seinerzeit nicht besser hätte kommen können. Er stammt aber von Bundespräsident Köhler, geäußert im Deutschlandradio Kultur nach seinem gestrigen Blitz-Besuch in Masar- I- Sharif. (luggis audio-danke!)

Wenn es um „deutsche Interessen“ geht ist es also sakrosankt, mal die eine oder andere Bombe auf wehrlose, unschuldige Menschen, darunter Kinder, zu schmeißen. Im Zweifelsfall ist es also völlig O.K., ganze Familien zu massakrieren, nur weil sie sich in ihren klapprigen Autos deutschen Schützenpanzer-Kontrollpunkten nähern. Und sich dabei nicht an die von Deutschen in Afghanistan vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit für solche Fälle halten. Nicht nur richtig ist das, sondern sollte angesichts der Großartigkeit solcher Taten auch unseren Respekt verdienen, meint Bundespräsident Köhler. (Und er meint nicht das Tempolimit.)

Innerhalb von 8 Jahren sind brunnenbohrende Entwicklungshelfer in Uniform zu schwer bewaffneten, finalen Großkaliber-Rettungsschützen deutscher Interessen mutiert. Und wenn demnächst diese Interessen sich als nicht gesamtdeutsche, sondern als lediglich "freie Handelswege", also private Geschäftsinteressen herausstellen? Was folgt dann? Der Euro wird am Hindukusch verteidigt? Die "Gelbe Gefahr" eingedämmt? -Blut und Ehre? -Die Rasse?..

Vielen Dank an dieser Stelle auch noch mal an Schröder/Fischer/Müntefering/Steinmeier etc., dass Ihr, als linke deutsche Kraft getarnt (denn ein Teil von Euch ist Mitglied der Partei Willy Brandts und Egon Bahrs) derartige Interessen tatkräftig mit auf den Weg gebracht habt. Einen Weg, den Ihr und Eure Epigonen nicht als Irrweg erkennen wollt, geschweige denn, verlasst. Von diesem Ungeist getrieben habt Ihr auch die Chance zu Rot-Rot-Grün in NRW (und somit in Folge zu einer möglichsten raschen Beendigung des Krieges in Afghanistan) schon im Ansatz erfolgreich zerbombt. Und das ganz ohne expliziten Schießbefehl. Chapeau!

Fantastisch die Vorstellung, welche Art Unrechtserklärungen Grünen und sogenannten Sozialdemokraten dereinst zur bedingungslosen Unterschrift vorgelegt werden, bevor man mit ihnen über eine politische Zusammenarbeit redet.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.