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Okay, vergessen Sie diesen Vergleich gleich wieder. Was haben die Piratenpartei und die NPD gemeinsam? Nun, die Mitglieder beider Parteien sind fast durchweg männlich, jung und deutsch. Die Köpfe der Piratenpartei in Berlin heißen Baum, Spieß, Herberg, Weiss, Reinhard, Hönfinghoff, Delius, Schlosser, Pabst etc. Im Fußball fände man eine ähnliche Aufstellung vielleicht noch in der Kreisliga der Herren von Nordvorpommern.

Aber wie gesagt, vergessen Sie diesen Vergleich bitte gleich wieder, denn die Piratenpartei rekrutiert sich natürlich nicht aus dumpfen Blut- und Bodenmief wie die NPD, sondern aus einem urbanen, großstädtischen Milieu. Ihre Mitglieder sind gebildet und aufgeschlossen. „Sie bewegen sich sehr stark im künstlerisch-kulturellen Milieu“, wird der Parteienforscher Uwe Jun von der Universität Trier in der FAZ zitiert. Die Piratenpartei gilt ja für recht vieles zu Recht als Ausdruck und mögliche Antwort: Für die Vernachlässigung von Netzthemen in der etablierten Politik, für die Krise der Linken, überhaupt für den Verdruss einer jungen Wählerschicht am Politikstil der etablierten Parteien, aber sie zeigt doch auch eins sehr deutlich:

Wie homogen unsere ach so toleranten, so liberalen „künstlerisch-kulturellen Milieus“ sind. Wie sehr die Webszene es ist. „Piratenerfolg in Berlin- jung, männlich engagiert“, titelt Spiegel Online gerade. Das ist, so gesehen, nur die halbe Wahrheit. Wie oft habe ich mich schon aufgregt, wenn in den Genderstudies und den ihnen angeschlossenen Deutungsinstituten die „jung, weiß, männlich (und hetero)“- Welt in ihrer Borniertheit angeprangert wurde. Ich fand das selbst borniert. Aber vielleicht ist ja doch was dran, wenn sogar die aktuell vermeintlich fortschrittlichste der deutschen Parteien derart jung, weiß und männlich ist.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.