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Politik : Gegen Grenzen in Brüssel

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Vom 25. September bis 3.Oktober wird auf dem Tour& Tax-Gelände in Brüssel ein europäischesNo-Border-Camp stattfinden. Antirassisten aus ganz in Europa werden dort erwartet.

In den letzten Jahren haben ähnliche Camps an den EU-Grenzen stattgefunden, an denen Flüchtlingen mit unterschiedlichen Mitteln die Einreise verwehrt oder erschwert wird.

„In diesem Jahr haben wir uns für unsere Aktion Brüssel ausgesucht, weil dort das Europäische Parlament tagt, das für die Flüchtlingspolitik maßgeblich verantwortlich ist. Zudem haben dort viele Lobbyorganisationen ihren Sitz, die für das Grenzregime verantwortlich sind“, begründet Jennifer Lopez die Ortswahl. Lopez arbeitet im No-Border-Netzwerk mit, einen 1999 gegründeten länderübergreifendenZusammenschluss von antirassistischen Gruppen und Einzelpersonen.Es bereitet das BrüsselerCamp seit Monaten vor. Auf mehreren europaweiten Treffen wurden sowohl die praktischen Details auch das Programm zwischen den Gruppen aus den verschiedenen Ländern koordiniert.

Die Aktivisten wenden sich nicht nur gegen die Flüchtlingsabwehr, sondern auch gegen die Grenzen im Inneren. Damit meinen sie beispielsweise die Vertreibung von Roma aus Frankreich, die zurzeit für Schlagzeilen sorgt. Lopez erinnert daran, dass eine solche Politik Vorläufer in verschiedenen europäischen Ländern hatte. So seien Vertreibungen von stigmatisieren Minderheiten in Italien und in Belgien in den letztenJahren ohne große Aufmerksamkeit über die Bühne gegangen.

Theorie und Praxis

In Arbeitsgruppen soll auf dem Camp dieeuropäische Politik der Abschottung analysiert werden. Natürlich wird es auch um weitere antirassistische Gegenstrategien gehen.Ein Theoriecamp ist allerdings nicht geplant, betont Lopez. So soll mit einer Demonstration an den nigerianischen Flüchtling Sémira Adamu erinnertwerden. Ihm wurde 1998 ihm bei einem Abschiebeversuch von belgischen Polizisten ein Kissen so fest ins Gesicht gedrückt, das er daran erstickte. Mit einer antirassistischen Großdemonstration soll das Camp am 3. Oktober enden. Dazwischen soll mit vielfältigen Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen die Politik der Abschirmung protestiert werden. Zudem wollen sich die Antirassisten mit einem „antikapitalistischen kritischen Block“ an der europäischen Großdemonstration beteiligen, die vom Dachverband der europäischen Gewerkschaften am 29.September in Brüssel organisiert wird.Das Programm sei noch nicht vollständig, betont Lopez. Schließlich werde auf dem Camp Selbstorganisation groß geschrieben. Dazu gehört auch, dass Campteilnehmer auch spontan Aktionen vorstellen können. Informationen zum Camp gibt es auch auf deutsch auf der Homepagewww.noborderbxl.eu.org.

Peter Nowak

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.