Väter und Söhne

Linker Haken Tilman Jens zum Beispiel: Weder Wohltaten noch Verbrechen sind vererbbar. Wer sich öffentlich mit seinen Eltern auseinandersetzt, offenbart eine verhängnisvolle Bindung
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In einem Aufsatz in der österreichischen Tageszeitung Die Presse reflektiert mein Studienkollege Martin Pollack über seinen Vater und seinen Sohn. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Martin Pollack mit einem Problem herumschlägt, das zahlreiche empfindsame Menschen seiner Generation umtreibt: dass sein Vater im Nationalsozialismus zu den Tätern gehörte, dass er an Verbrechen beteiligt war. Die Leser von Martin Pollacks Buch Der Tote im Bunker kennen die Geschichte.

Nun ist das fraglos eine Situation, um die man, wenn man das Glück hatte, nicht in sie hineingeboren zu werden, niemanden beneiden möchte. Aber es versteht sich für einen rational denkenden Menschen von selbst, dass niemand für seine Eltern verantwortlich gemacht werden kann. Nicht d