Die Unmöglichkeit einer Insel

Aufarbeitung Felix Moellers Dokumentarfilm "Harlan – Im Schatten von Jud Süß" schildert den Umgang der Familie Harlan mit der problematischen Rolle des Vaters im Nationalsozialismus
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Mit dem Namen Veit Harlan verbinden die meisten Menschen die Autorschaft an dem Film Jud Süß (1940), der wegen seines Antisemitismus bis heute nicht frei zugänglich ist. Himmler verordnete jedem SS-Mann Jud Süß zur Ansicht, was eine unheimliche Ahnung davon gibt, wie man sich die Verbindung von imaginiertem und realem Verbrechen vorstellen kann. Diese Verbindung bleibt offen, weil sie juristisch nicht nachzuweisen ist.

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Anders als etwa bei Hanns Ludin, dem Gesandten Hitlers in der Slowakei, lassen sich bei Veit Harlan keine „Beweise“ für eine aktive Täterschaft im Dritten Reich finden: keine Unterschriften unter Deportationsbefehle, kein dokumentiertes Wissen über d