Höchste Zusammenkunft

Provokationskunst Mehr als nur nationale Prestigeobjekte: Zwei ­Bücher klären über die Geschichte der Biennale von Venedig auf – und über den Deutschen Pavillon
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Anachronistisch. Das ist die Vokabel, die in allen Diskussionen über die Biennale von Venedig mindestens einmal auftaucht. Für Kunstliebhaber ist die Ausstellung in den berühmten Giardini ein „Must“. Trotzdem beweisen alle gern kritisches Bewusstsein und halten die Länderpavillons für „eigentlich überholt“: Die Weltsprache Kunst dürfe man schließlich nicht in nationale Käfige stecken.

Natürlich geht es bei dem zweijährlichen Kunstevent um Prestige und Ansehen. Warum gab es bei der Biennale in diesem Jahr sonst so viele Länderpavillons wie noch nie? Derselben Repräsentationslogik, der sie ihre Entstehung verdanken, folgen aber oft ihre Inhalte. Die Figuren aus Schilf beispielsweise, die der Künstler