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Kultur : Solidarität mit Poschmann!

Sportfördergruppe in Porz-Wahn, sieglose Läuferkarriere, Gnadenbrot beim Staatsfernsehen: Warum wir Marzahner Mitleid mit einem ZDF-Moderator haben

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„Wenn man in Marzahn aufgewachsen ist und das unbeschadet überlebt hat, ist man zu allem fähig.“ Recht haben Sie, Wolf-Dieter Poschmann! Nach einer Achtziger-Jahre-Jugend im Eldorado der Plattenbaukultur ist man rundum ausgestattet. Lesen, Schreiben und seit 1989 sogar der aufrechte Gang. Nur ausgerechnet Hammerwerfen, diese Perle der „Leichtathletik“, wurde nicht allen Ureinwohnern des realsozialistischen Jammertals in die Wiege gelegt. Mangelwirtschaft, Sie wissen schon.

Aber die „humoristische Randnotiz“ eines Sportjournalisten ist ja auch keine historisch-ethnologische Doktorarbeit. Wir Marzahner (korrekt: Marzahn-Hellersdorferer) haben das gleich erkannt. Und mal nachgeschlagen – Poschmann, wie furchtbar! Sie mussten ihre Jugend in Köln fristen, zeitweise sogar „in einer Sportfördergruppe in Porz-Wahn“. In der Domstadt haben Sie zwar die CDU-Seilschaften und Bläck Fööss überlebt. Der Weg ganz nach oben musste ihnen aber verstellt bleiben: Fernab vom systematischen Staatsdoping gelang Ihnen als Mittelstreckenläufer nie ein bedeutender Sieg. Die angestrebte Lehrerkarriere blieb unerreicht. Waren Sie etwa Oppositioneller? Schließlich der Absturz, Gnadenbrot beim Staatsfernsehen und irgendwann die „Silberne Kugel“. Das überlebt keiner unbeschadet. Nicht einmal der Unfähigste. Arme Seele.

Natürlich würde uns an dieser Stelle niemals eine „humoristische Randnotiz“ ins Hirn schießen. Viel zu ernst ist das alles, die Mauer in den Köpfen, das erlittene Unrecht, all das. Außerdem sind wir Ex-Kaulsdorfer, Noch-Hellersdorfer und Süd-Biesdorfer zu allem fähig. Auch zur Zurückhaltung. Die Überlegenheit von uns Überlebenden ist so groß, es hätte nicht einmal der fürsorglichen Ansprache von Politikern bedurft. In Wahrheit ist uns das sogar unangenehm, wenn Menschen aus einer berufsbedingten Zuneigung heraus in jeder Moderatorenprosa eine deutsch-deutsche Affäre sehen und nun überall fordern, der Herr vom ZDF solle sich für sein „arrogantes Herabsehen aus dem Westen“ (Petra Pau) ganz ganz doll „schämen“ (Monika Grütters). Wir wissen es besser: Poschmann, Sie können nichts dafür. Ist eine Frage der Fähigkeit. Sie haben ja nie in Marzahn gelebt.

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