Erkenne den Unterschied

Mitgefühl In „Kulturen der Empathie“ verbindet Fritz Breithaupt sowohl Erkenntnisse der Gehirnforschung als auch literarische und philosophische Thesen von Aristoteles bis Goethe
Exklusiv für Abonnent:innen

Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass wir in Wirklichkeit nicht sind, weil wir denken, sondern dass wir zum Teil durch unsere Gehirne gedacht werden und so eventuell auch sein können. Die Gehirnforschung hat der Philosophie in den letzten Jahren den Rang abgelaufen und ihre klassischen Themenfelder besetzt: das Nachdenken über die Seele, die Freiheit, die Selbstbestimmtheit und das Sein – und sie hat sogar das Denken an sich als wissenschaftliche Disziplin annektiert.

Allmählich kristallisiert sich allerdings heraus, was gute Gehirnforscher schon immer wussten: Selbst die beweisbaren Kategorien der Biowissenschaft enden irgendwann in der interpretatorischen Offenheit und damit in der philosophischen und literarischen Konstruktion von Welt.

Die Fronten zwischen Bio- un