Zwischen Widerstand und Kollaboration

Roman Der bulgarische Schriftsteller Vladimir Zarev erzählt vom Verhängnis einer Familie im 20. Jahrhundert
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Am Anfang steht die Erbsünde. Als Assen Weltschev mit 66 Jahren stirbt, nimmt er ein „blutiges Geheimnis“ mit ins Grab. Seine Söhne wissen nicht, welches Verbrechen ihr Vater als junger Mann begangen hat, doch auch sie werden im Laufe ihres Lebens Schuld auf sich laden. Assens Witwe glaubt, sie sei verantwortlich für das Verhängnis der Familie Weltschev. Sie steckt ihrem sterbenden Gatten im Glauben, er halte sie zum Narren, statt einer Kerze eine Lauchstange zwischen die gefalteten Hände. Eine Blasphemie, so ist sie überzeugt, die sich rächen wird.

Assen Weltschev, „ein großer harter Mann mit einem harten Leben und einer harten Hand“, stirbt 1895 in dem an der Donau gelegenen Städtchen Widin. Die Geschichte seiner Nachkom