Die zwei Kulturen

Urheberrechtsdebatte Die Debatte um das Urheberrecht zeigt: Der deutsche Literaturbetrieb hat Angst vor dem Netz und den Piraten. Kann man es verstehen?
Exklusiv für Abonnent:innen

Wenn ich Bilder von Politikern der Piraten sehe, muss ich manchmal an Karl Heinz Bohrer denken: Was würde der frühere Merkur-Herausgeber, der nicht aufhören konnte, Helmut Kohl für den Provinzialismus, der aus seinen Strickjacken sprach, zu verhöhnen, über den „Avanti-Dilettanti“-Spiegel-Titel oder das Erscheinungsbild von Sebastian Nerz schreiben? Ich weiß es nicht, Bohrer schweigt. Dabei sind es ja nicht nur Frisur und Brille, die Nerz als Widergänger der in Generation Golf verspotteten Fraktion der Zahlenschlosskofferbesitzer erscheinen lassen. Der ehemalige Vorsitzende der Piraten scheint auch den Literaturgeschmack zu haben, den man ihm snobistisch unterstellen muss. Von der Zeit wurde er jedenfalls mit einem Fantasy-Roman für L