Benedikt will nur pilgern

Papst in Israel Auch wenn sich der Vatikan bemüht, die politische Bedeutung der Papst-Visite in Israel herunter zu spielen – allein das Besuchsprogramm ist Politikum genug
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Israel hat sein Holocaust-Museum auf dem Gelände der Gedenkstätte Yad Vashem untergebracht. Es liegt in einem schräg abgewinkelten Gang, in dem der Besucher an schrecklichen Geschichten der Vertreibung, des Leidens und des Todes vorbei kommt, um am Ende einen beruhigenden Blick auf die Jerusalemer Wälder zu haben. Auf halber Strecke befinden sich in einem Raum der Hall of Shame (Halle der Schande) zwei Schwarz-Weiß-Fotografien des Kriegspapstes Pius XII., daneben ein paar Zeilen auf Hebräisch und Englisch, die leicht übersehen werden können, auch wenn sie direkt ins Zentrum der problematischen Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan führen.

Benedikt XVI. wird am heutigen ersten Tag seines Israel-Besuches einen Kranz in Yad Vashem niederlegen,