"Die Politik muss das Europarecht in Schranken weisen"

Europa Der Kölner Politikwissenschaftler Martin Höpner warnt vor dem Europäischen Gerichtshof, der das deutsche Grundgesetz übergeht und ein neues Tarifrecht schafft
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Der Freitag: Herr Höpner, was erzürnt Sie an den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH)?

Martin Höpner

: Es ist bemerkenswert, wie es dem EuGH gelingt, die Grenzen zwischen EU-Binnenmarktrecht und nationalem Recht nach und nach zu Gunsten des europäischen Rechts zu verschieben. So wie jüngst mit den Urteilen in den Fällen „Viking“, „Laval“, „Rüffert“ und „Kommission gegen Luxemburg“.

Was ist daran problematisch? Im Zeitalter der Globalisierung ist der Nationalstaat zu schwach, um die Regeln zu bestimmen.

Richtig. Aber mit der Verschiebung der Grenzen zwischen nationalem Recht und dem Europarecht werden gleichzeitig die Gewichte zwischen marktschaffenden und marktkorrigierenden Regeln verschoben