Das Ende einer Traumfabrik

Nordkorea Einst als Kronjuwel der Wirtschaftskooperation zwischen Nord- und Südkore Süden gepriesen, erweist sich die Ökonomische Sonderzone von Gaeseong als kaum krisenfest
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Vor neun Jahren war die Welt auf der koreanischen Halbinsel noch in Ordnung. Am 15. Juni 2000 geriet die Stimmung so euphorisch wie nie seit den Staatsgründungen beider Korea im Jahr 1948. In Pjöngjang unterzeichneten die Staatschefs, Kim Dae-Jung und Kim Jong-Il, feierlich die Gemeinsame Nord-Süd-Erklärung. Die legte wirtschaftlich den Grundstein für eine bis dahin kaum für möglich gehaltene Kooperation.

Zu verdanken war das besonders der von Seoul gegenüber dem Norden verrfolgten „Sonnenscheinpolitik“. Es kam zum Aufbau des Gaeseong-Industriekomplexes (GIC) unweit des 38. Breitengrads und der Entmilitarisierten Zone, die beide Länder seit dem Ende des Koreakriegs 1953 teilt. Als dessen Schlachten toben, war Nordkoreas südlichs