Ein Präsident darf sein souveränes Volk befragen

Honduras Gastautor Ignacio Ramonet von der "Monde diplomatique" hält fest: Der honduranische Präsident Manuel Zelaya hat keinen einzigen Artikel der Verfassung seines Landes verletzt
Exklusiv für Abonnent:innen

Mit erkennbarer Genugtuung haben vor Wochen konservative Bewegungen und ihre notorischen Propagandisten weltweit die Nachricht über den Staatsstreich in Honduras zur Kenntnis genommen. Rhetorisch haben sie den Putsch zwar kritisiert, doch gleichzeitig beeilten sich alle, die Argumente der Putschisten aufzugreifen: „Präsident Manuel Zelaya hat mehrfach die Verfassung verletzt, als er versuchte, ein Plebiszit zu organisieren, um sich an der Macht zu halten.“

Diese Behauptungen sind falsch. Manuel Zelaya hat keinen einzigen Artikel der Verfassung verletzt oder übertreten. Er hat auch kein Referendum organisiert. Noch wollte er sein Mandat, das am 27. Januar 2010 abläuft, verlängern. Seine Absicht war es, ein unverbindliches Plebiszit zu starten und die B