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Politik : Drohnen gegen Al-Qaida-Camps

Nach dem Attentatsversuch von Detroit ist der Jemen mehr denn je Ziel von Anti-Terror-Operationen der USA

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Al Qaida ist zufrieden. Aus ihr nahe stehenden Kreisen ist zu vernehmen, die Organisation verzeichne seit Monaten einen verstärkten Zulauf auf der arabischen Halbinsel, was auf die direkte Unterstützung der USA und Großbritanniens für den jemenitischen Anti-Terror-Kampf zurückzuführen sei. In einem Bekennerschreiben vom 27. Dezember heißt es, bei dem Anschlagsversuch zu Weihnachten auf dem Linienflug nach Detroit habe es sich um eine Vergeltungsmaßnahme für US-Angriffe auf Al-Qaida-Gruppen im Nordjemen gehandelt.

Die USA haben in der Tat während des vergangenen Jahres Millionen Dollar in den Ausbau der jemenitischen Küsten- und Grenzsicherung investiert und die jemenitischen Streitkräfte mit Hubschraubern und Nachtsichtkameras ausgestattet. Nach Auffassung von Verteidigungsexperten und Beobachtern stellen die USA dem Regime des autoritären Präsidenten Ali Abdullah Salih auch Aufklärungsmaterial zur Verfügung, das sie von ihren unbemannten Drohnen aus der Grenzregion zu Saudi-Arabien erhalten.

Jemenitische Elite-Einheiten

2009 haben die Vereinigten Staaten ihre Militärhilfen für den Staat im Süden der arabischen Hlabinsel auf über 70 Millionen Dollar aufgestockt, nachdem diese Mittel 2006 noch bei einem Wert von weniger als elf Millionen Dollar gelegen hatten. Hinzu kommen 121 Millionen an Entwicklungshilfe, die bis 2012 in Aussicht stehen. Auch Großbritannien holt zu ähnlichen Anstrengungen aus und hat seine Entwicklungshilfe seit 2007 vervierfacht – bis 2011 sind 105 Millionen Pfund Sterling vorgesehen.

Briten und Amerikaner haben überdies die aus einigen hundert Männern und Frauen bestehende jemenitische Elite-Einheit zur Terrorismusbekämpfung speziell darin ausgebildet, Informationen für Razzien in mutmaßlichen al-Qaida-Lagern zu beschaffen. Am 15. Dezember startete die jemenitische Luftwaffe unterstützt von Bodentruppen einen dreitägigen Angriff gegen al-Qaida-Camps und Stützpunkte in den östlichen Gouvernements Marib, al-Jawf, Shebwa-nd-Abyan. Nach Angaben des jemenitischen Oberkommandos seien dabei eine ganze Reihe von feindlichen Kombattanten getötet worden mit der Konsequenz, dass eine Reihe für das neue Jahr geplanter Selbstmordattentate verteilt worden sei.

Frauen und Kinder

Bei weiteren Luftschlägen am 24. Dezember sollen mindestens 30 al-Qaida-Kämpfer getötet worden sein, die sich zu einem Treffen zusammengefunden hatten. Es bleibt unklar, ob sich unter den Toten auch die oberste Führungsriege der Region befindet. Jemens Verteidigungsminister erklärte dazu lediglich, mit den Angriffen habe man einen geplanten Anschlag auf die britische Botschaft in der Hauptstadt Sanaa vereitelt, mit dem seit 2005 schon mehrmals gedroht worden sei.

In oppositionellen jemenitischen Medien ist hingegen die Rede davon, dass den Luftschlägen Ende Dezember Angehörige örtlicher Stämme zum Opfer gefallen seien, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Aufschlussreich sind die Andeutungen in einigen US-Medien, wonach bei den Angriffen auch amerikanische Kampfflugzeuge beteiligt gewesen seien. Jemenitische Quellen bestreiten das – die amerikanische Unterstützung habe sich allein auf die nachrichtendienstliche Seite beschränkt.

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