Politik : Mit Bajonetten erstochen

Vor 30 Jahren beendete das südkoreanische Militär mit aller Gewalt einen kurzen Frühling der Demokratie in der Stadt Kwangju. Und die Amerikaner sahen zu

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Tage lang waren Schüsse zu hören, wie man dies sonst nur aus Kriegsfilmen kannte. Inzwischen erreichte ich die Kumnam-Magistrale, die früher Besucher mit ihren vielen Blumenkästen und ihrem Duft willkommen hieß. Die Freundlichkeit der Bewohner, die gefälligen Anlagen – all das war Erinnerung. Die Stadt schien sich in eine Ruine zu verwandeln und hinter schwarzen Wolken zu verschwinden“. So der Augenzeugenbericht eines Überlebenden des Kwangju-Massakers, eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Südkoreas.

Im südwestlichen Kwangju, Hauptstadt der Provinz Süd-Cholla, hatten die Bürger der damals etwa 800.000 Einwohner zählenden Kommune 1980 Ungeheuerliches gewagt – sie erhoben sich in einem Volksaufstand gegen

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