Bis zum Beweis des Gegenteils

Geheimdienste BND und Verfassungsschutz lassen ihre Geschichte untersuchen – von Forschungsfreiheit kann keine Rede sein
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Jan Korte gehört zu den jüngeren Abgeordneten der Linken. Die Themen, die der Innenpolitiker mit Hingabe verfolgt, sind allerdings schon etwas älter. Der Politikwissenschaftler ist so etwas wie der Historiker seiner Fraktion: Schwerpunkt Geschichte der NS-Zeit und der frühen Bundesrepublik. Korte hat über den Antikommunismus und die deutsche Erinnerungspolitik publiziert, er hat die Rehabilitierung der „Kriegsverräter“ im Bundestag durchgesetzt. Im Moment beschäftigt sich Korte mit der braun durchwirkten Vorgeschichte der Geheimdienste.

Anfang dieser Woche hat der Spiegel die BND-Kooperation mit dem Nazi-Verbrecher Klaus Barbie enthüllt. Der erhielt als „politische Quelle“ im Jahr 1966 Honorare für mindesten 35 Berichte. A