Nicht erwischen lassen

Atomdebatte Im Schatten der Katastrophe von Japan begeben sich die deutschen Politiker auf dünnes Eis: Wie macht man Wahlkampf ohne aufzufallen?
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Verschwende niemals eine Krise! Dieses Motto von Barack Obamas ehemaligem Stabschef Rahm Emanuel scheint mittlerweile auch im Berliner Regierungsviertel angekommen zu sein. Zwei Wochen vor den wichtigen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg stürzen sich Regierung und Opposition auf die neu entfachte Atomdebatte. Nur erwischen wollen sie sich dabei nicht lassen. Denn der Vorwurf auf dem Rücken der japanischen Katastrophe Wahlkampf zu machen, könnte politisch verheerend wirken.

Sitzungsraum 1.554 im Jakob-Kaiser-Haus ist gut gefüllt. Auf der einen Seite des langen Holztisches hat sich ziemlich komplett die Prominenz von Bündnis 90/Die Grünen versammelt. In ihrer Mitte sitzen Lothar Hahn, ehemals Geschäftsführer der Gesellschaft f&