Die programmierte Eskalation

Mission creep Die schleichende Eskalation der Libyen-Intervention soll als unabwendbar erscheinen. Vietnam und Somalia zeigen, dass Derartiges zumeist in der Katastrophe endet
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Die jetzt offenkundig gewordene Ausweitung des Libyen-Einsatzes ist eine Folge militärischen Übermuts und mangelnder Selbsterkenntnis. Zu den Symptomen gehören fantastische Wahnvorstellungen wie der unter dem Namen Sarkozytis bekannte Glaube, nur der Leidende wisse, was für die Welt am besten sei. Hierauf folgen für gewöhnlich kalter Schweiß und Hitzewallungen, wenn die politische Realität sich dann doch anders darstellt. Mission creep, wie die schleichende Ausweitung eines militärischen Engagements im Englischen genannt wird, ist nicht behandelbar und endet meist in der Katastrophe.

Dies konnte man in Vietnam beobachten, wo Präsident Kennedy 1961 mit der Entscheidung, die Zahl der US-Militärberater des südvietnamesischen Regimes z