Der Eroberer zeigt wieder Ausdauer

Irak Die US-Armee will ihre Präsenz über das Jahresende hinaus strecken. Sie kokettiert mit einem Vertragsbruch, den die irakischen Regierung nicht hinnehmen dürfte
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Das Pentagon – vom Krieg in Afghanistan bis an die Grenze der Belastbarkeit strapaziert und heftig entschlossen, sich in keinen Waffengang auf libyschem Territorium einzulassen – will um so mehr zwischen Euphrat und Tigris präsent bleiben. Jedenfalls denkt die Armee vorläufig nicht daran, auf ihre nach wie vor beachtliche Truppenstärke im heute größtenteils friedlichen oder befriedeten Irak zu verzichten. Das mag seltsam und unnötig erscheinen, deckt sich aber vollkommen mit Ambitionen, wie sie die Planer der Invasion vom März 2003 beseelte. Neocons wie „Realisten“ in der damaligen Administration des Republikaners George W. Bush wollten schon immer auf längere Sicht im nördlichen Nahen Osten bleiben, um zwischen Syrien un