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Und folgt Dir keiner, geh allein

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Jürgen Todenhöfer

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Politik : Better Life Index

Die OECD stößt auf das Gebiet des Wohlergehens vor und hat eine neue Erhebungs-Methode entwickelt, bei der nicht mehr das Bruttoinlandsprodukt der Maßstab aller Dinge ist

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Anlässlich des 50. Jahrestages ihrer Gründung bietet die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Online-Tool an, mit dem die Einwohner ihrer 34 Mitgliedsstaaten den allgemeinen Lebensstandard in ihrem Land bewerten können. Für den so genannten Better Life Index werden elf verschiedene Bewertungskriterien herangezogen, die jeder Nutzer seinen Prioritäten entsprechend in eine eigene Rangfolge bringen kann: Wohnverhältnisse, Einkommen und Berufswelt, das Gemeinwesen, Bildung, Umwelt, Regierungsführung, Gesundheit, Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, Sicherheit und die Work-Life-Balance. Würde jeder Aspekt gleichstark gewichtet, würden übrigens Australien, Kanada, Neuseeland und die nordischen Länder am besten abschneiden.

Dieser Index enthalte, was die OECD im 50. Jahr ihrer Existenz ausmacht, sagt Generalsekretär Angel Gurria. Sie „erweitere die Grenzen des Wissens und des Verständnisses auf wegbereitende und innovative Weise“. Schon seit einiger Zeit bestehe weltweit der Wunsch, über das BIP hinaus zu denken. Deshalb sei der Better Life Index entwickelt worden: „Er hat das überragende Potential uns zu besseren Ansätzen für ein besseres Leben zu verhelfen.“ Bei der Eröffnung des jährlichen Forums des OECD sagte Gurria außerdem: „Die finanzielle und wirtschaftliche Krise ist nicht vorbei. In einigen Ländern haben wir eine Jugendarbeitslosigkeit von 20, 30 oder 40 Prozent.“
In einem gemeinsam mit der Welthandelsorganisation (WTO) verfassten Bericht hat die OECD zudem ihre Besorgnis angesichts des zunehmenden Gebrauchs protektionistischer Maßnahmen von Mitgliedern der G20-Gruppe in den zurückliegenden sechs Monaten angedeutet.

Gurria bezeichnet es als offenkundig, dass die Forderung nach einem Index besteht, der mehr einbezieht, als das Bruttoinlandsprodukt eines Landes. Daran die Produktion zu messen, sei nach wie vor wichtig, „reicht aber nicht aus, um das Wohlbefinden zu beurteilen“, führte er aus und zitierte Robert Kennedy mit den Worten, das Bruttoinlandsprodukt messe alles außer den Dingen, die das Leben lebenswert machten.

Bereits seit zehn Jahren arbeiten Statistiker der OECD am Better Life Index. Der – so glauben sie – soll der aktuellen Denkweise entsprechen. So sind Ökonomen schon seit den siebziger Jahren bestrebt, die Einführung von über das BIP erweiterten Kriterien zur Bemessung des Fortschritts einzuleiten. Politiker wie der britischen Premier David Cameron haben sich ebenfalls dafür ausgesprochen, dass die Regierungen hierzu auch das Glück ihrer Bevölkerung in den Blick nehmen sollten. Sharran Burrow, Generalsekretärin der Internationalen Gewerkschaftsbundes, begrüßte die Initiative, verwies aber darauf, dass Widersprüche zur ökonomischen Agenda der OECD bestehen, die sich explizit für Ausgabenkürzungen zur Verminderung fiskaler Defizite ausspricht.

Übersetzung: Zilla Hofman
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