Der Zauberstab

Bankrotteure Kommentare zur Euro-Krise erwecken oft den Eindruck, hohe Staatsschulden seien etwas Neues. Genau genommen war aber schon die Französische Revolution auf Pump finanziert
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Während eine Staatsverschuldung in der Antike selten und meist nur vorübergehenden Charakters war, wurde sie schon im Mittelalter zum Normalfall. Voran gingen Stadtrepubliken wie Venedig, Genua und Florenz, die ihre Expansion mit Söldnerheeren betrieben. Die konnten sie nur bezahlen, indem sie sich bei den Reichen unter ihren Bürgern – vorzugsweise Kaufleuten und Bankiers – verschuldeten. 1252 wurde in Florenz der Fiorino d’Oro eingeführt, eine Münzen mit 3,5 Gramm Goldgehalt, die stabil war und den Handel beflügelte. Dabei wurde der Geldbedarf der Kaufleute durch die gleichen Banken abgesichert, die bei notorischem staatlichen Geldmangel mit Krediten aushalfen und enorme Gewinne erzielten. Einzelne Bankiers verliehen oft das Zehnfache i