Jenseits des Schlosses

Gebremst Die Kanzlerin und ihr Wulff können eine Affäre aussitzen, weil die Opposition Angst davor hat, selbst die Verantwortung zu übernehmen
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"Die Einsicht in manche Notwendigkeit der Politik“, schrieb Willy Brandt einmal über das erzwungene Ende seiner Kanzlerschaft, „wurde durch den Schock meines Rücktritts gefördert.“ Im Fall des Christian Wulff galt bisher die Umkehrung: Bundespräsident und Kanzlerin können eine Affäre aussitzen, weil die Opposition vor notwendigen Einsichten zurückschreckt und den Schock einer Demission fürchtet.

Warum eigentlich? Was bremst jene, die sonst das große Scheitern von Schwarz-Gelb beklagen, die Koalition als Verhinderungsbündnis bei der Behebung wichtiger Probleme kritisieren, die das Ziel ausgegeben haben, die Kanzlerin und ihren Zwei-Prozent-Fortsatz abzulösen?

Noch vor ein paar Tagen mahnte Linken-Chef Klaus Ernst zur