120 Schritte bis zur Glückseligkeit

Russland Wladimir Putin tritt seine dritte Präsidentschaft an. Die erste Runde gegen die außerparlamentarische Protestszene ging an ihn. Aber er muss das Land modernisieren
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„Rossija bes Putina!“ – „Russland ohne Putin“, riefen Zehntausende auf den Moskauer Großdemonstrationen im Winter. Und nun das: Am 7. Mai, zwölf Uhr Moskauer Zeit, werden Gardisten die Präsidentenstandarte in den Andrejew-Saal des Kreml tragen, damit Wladimir Putin dort seinen Amtseid ablegen kann. Aber deshalb zu sagen, dass die Protestbewegung, von der man in Moskau momentan nur noch wenig hört, umsonst war, greift zu kurz.

Viele sehen in der dritten Amtszeit eines Staatsoberhauptes, das Russland schon zwischen 2000 und 2008 geführt hat, ein Bekenntnis zum autoritären Staat und eine Chance für die restaurative Tendenz. Doch bedarf diese Präsidentschaft statt voreiliger Urteile eines differenzierenden Blicks. Die Protest