Die große Mehrheit der Dresdner schweigt

Im Gespräch Grit Hannefort vom Kulturbüro Sachsen über die Proteste gegen den für Februar geplanten Naziaufmarsch in der Elbmetropole
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Der Freitag: Jährlich marschieren im Februar Neonazis in Dresden anlässlich der Bombardierung der Stadt durch die Alliierten 1945 auf. Im vergangenen Jahr trat den Rechtsextremen erstmals eine breite Initiative entgegen. Das Bündnis „Geh Denken“ wird es so 2010 nicht mehr geben. Warum?

Grit Hanneforth:

Wir konnten letztes Jahr erstmals die Kernbotschaft vermitteln, dass Dresden zum europaweit größten Aufmarschort der Neonazis geworden ist. Das ist ein Erfolg. Aber es war bitter, dass es nicht gelungen ist, sich den Rechtsextremen in den Weg zu stellen. Wir sind nicht einmal annähernd in die Nähe des Aufmarsches gekommen, weil die Stadt von der Polizei in zwei Hälften getrennt wurde: hier die Neonazis, dort die Gegendemonstration. Dass unse