Ahmadinedschad hat geputscht

Iran Sollte Ahmadinedschad mit seiner Wahlfälschung durchkommen, wäre der Pluralismus der iranischen Eliten am Ende und eine Reformperspektive auf lange Sicht verstellt
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Noch nie waren die Wahlergebnisse im Iran so sehnsüchtig erwartet worden. Im Iran zeigte eine Rekordbeteiligung an den Wahlen von über 80 Prozent das Maß der Hoffnung an. Schon in der Woche vor dem Urnengang war Teheran Schauplatz von Massendemonstrationen der verschiedenen Lager. Oppositionelle Demonstrationen gehören im islamischen Staat nicht zur Tagesordnung – seit der blutigen Niederschlagung der politischen Opposition Anfang der achtziger Jahre hatte es nur einmal, nämlich 1999 große Proteste und sogar Ausschreitungen von Studierenden in der Hauptstadt gegeben. Nun marschierten Hunderttausende Anhänger der Reformkandidaten unter den Parolen "Nieder mit der Diktatur" und "Freiheit" durch die Straßen. Junge Menschen tanzten im Angesicht der