Freiflächen in BERLIN GLOBAL
Ziel des Freiflächen-Konzeptes ist, bisher unzureichend repräsentierte Perspektiven auf die Berliner Geschichte und Gegenwart sichtbarer zu machen als sie heute im Museumskontext – auch in BERLIN GLOBAL selbst – sind. Dazu gehören beispielsweise BIPoC, queere, neuro- und körperlich diverse oder auch intersektionale Perspektiven. Die ausgewählten Projekte zeichnen sich durch ihre stadtgesellschaftliche Relevanz und durch die Sichtbarmachung neuer Perspektiven aus. Damit trägt das Konzept zu den Bestrebungen des Stadtmuseums Berlin bei, sich stärker in Richtung Diversität und Inklusion zu entwickeln.
Die Freiflächen sind jeweils für ca. 18 Monate als Teil von BERLIN GLOBAL zu erleben. Die kleinen Installationen werden gemeinsam mit dem Stadtmuseum Berlin entwickelt und umgesetzt. Finanziert werden sie vom Stadtmuseum Berlin.
Wir bleiben!
Gentrifizierung und Widerstand in Berlin
– bis 28. Oktober 2024
Verdrängung, Leerstand, Aufwertung: Gentrifizierung findet nicht nur in Berlin statt, aber hier mit besonderer Wucht und Geschwindigkeit. Durch Demos, Selbstorganisation und Solidarität setzen sich Berliner:innen gegen den Verlust von bezahlbarem Wohn- und Stadtraum ein. Auch kämpfen sie gegen die eigene Verdrängung an den buchstäblichen „Rand“ der städtischen Gesellschaft. Fortschreitende kommerzielle Interessen können dadurch aber kaum aufgehalten werden.
Auf einer Freifläche von BERLIN GLOBAL untersuchen die Künstler:innen Barbara Bernardi, Linda Paganelli und Vincent Voignier das Phänomen. Durch Interviews und eine raumgreifende Foto- und Videocollage zeigen sie die Folgen von Gentrifizierung für Bewohner:innen, die Kulturlandschaft und den städtischen Raum. Sie zeichnen vielfältige Strategien des Widerstandes auf und regen damit Besucher:innen an, sich selbst zu engagieren.
Mitten unter uns
Wohnungslose Frauen* in Berlin
– bis 31. März 2025
Armut im Berliner Stadtraum ist allgegenwärtig. Wohnungslose Frauen* werden oft nicht gesehen, gezielt übersehen oder nutzen die Tarnung zum Selbstschutz. Auf einer Freifläche von BERLIN GLOBAL widmet sich der Verein querstadtein e.V. den Perspektiven und Erfahrungen (ehemals) wohnungloser Frauen*.
Das Sichtbarmachen von Menschen, die viel zu oft übersehen werden, ist ein wesentliches Ziel der Arbeit von querstadtein e.V., immer verbunden mit dem Ansatz (ehemals) Betroffene für sich sprechen zu lassen.
In der Freiflächen-Ausstellung im Raum Berlin Bilder nehmen die persönlichen Geschichten der Protagonist*innen sechs Themen in Bezug auf Wohnungslosigkeit in den Fokus. Über Audio-Stationen werden die unterschiedlichen Erfahrungsberichte vermittelt. Die Aufnahmen dokumentieren den Mut und die Ausdauer der Frauen*, immer wieder auf’s Neue für ein selbstbestimmtes Leben einzustehen.
Teile der Erzählungen könnten für Menschen mit ähnlichen Erfahrungen retraumatisierend sein.
Ein Projekt von querstadtein e.V.