Im Lauf der Zeit

Zur Ausstellung Globale Veränderungen geschehen zunächst auf lokaler Ebene. Die Ausstellung nimmt den beruflichen Wandel in Nordrhein-Westfalen in den Blick und widmet sich fünf gefährdeten Professionen
Bügeleisen und Ärmelbrett aus einer Eifeler Schneiderei für Karnevalsuniformen (geschlossen 2002)
Bügeleisen und Ärmelbrett aus einer Eifeler Schneiderei für Karnevalsuniformen (geschlossen 2002)

© LVR-Industriemuseum, Oberhausen, Foto: David Ertl

Anhand dieser Beispiele können vergangene, gegenwärtige und zukünftig zu erwartende Auswirkungen der Transformation im Arbeitsleben allgemeingültiger deutlich gemacht werden. Die fünf Berufe sind die durch die Industrialisierung und Globalisierung bedrohten Handwerke des Backens und Schneiderns, das Ende des Steinkohlebergbaus zugunsten des ökologischen Wandels, der infolge der Digitalisierung allmählich verschwindende Dienstleistungsberuf der Kassierer*innen und das nahezu verschwundene Handwerk der Schriftsetzerei.

Die Ausstellung zeigt, dass weltweite Transformationsprozesse sich auch im Berufsalltag einzelner widerspiegeln. So werden Aspekte des sozialen, wirtschaftlichen und auch ökologischen Wandels in einzelnen Berufsgruppen und Lebensgeschichten sichtbar, wie etwa körperliche, psychische und soziale Entfremdung, persönlicher, familiärer und regionaler Identitätsverlust oder auch Zukunftsangst.

Gesellschaftlicher Wandel birgt aber auch Chancen auf eine Verbesserung des beruflichen Alltags, besonders mit Blick auf die aktuelle Nachhaltigkeitsdebatte. Handwerkliche Kreativität und der Wissenstransfer von Kulturtechniken spielen eine wichtige Rolle für unser aller Bildung und Wohlbefinden. Einige Handwerksberufe gilt es darum als immaterielles Kulturerbe zu bewahren.

Ausstellung, Begleitbuch und Veranstaltungsprogramm entstehen in Kooperation mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-BöcklerStiftung. Schirmherrin der Ausstellung ist Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

08.12.2022, 14:30

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