„Kleidung wird meist in Fernost hergestellt, im Handel können Kundinnen und Kunden ihre gekaufte Ware selbst scannen: Eine Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle widmet sich aussterbenden Berufen. Unter dem Titel "Die Letzten ihrer Art" nimmt die Schau von Samstag an beispielhaft fünf Berufe in den Blick, die sich stark verändert haben - oder die es gar nicht mehr gibt: Schneider, Kassierer, Bäcker, Bergmann und Schriftsetzer. Anhand von Alltagsgegenständen und wissenschaftlichen Begleittexten werden die Auswirkungen der Transformation im Arbeitsleben deutlich. "Wir machen damit große Fässer auf, lassen aber auch Raum für kleine Geschichten und individuelle Erinnerungen", sagte Kuratorin Henriette Pleiger am Donnerstag. Die Ausstellung ist bis zum 2. April 2023 zu sehen.“ sueddeutsche.de
Berufe im Wandel
„Wer zukünftig in ein Stück Baguette beißt, beißt in ein Stück immaterielles Kulturerbe. Denn die UNESCO hat die Kultur und das Handwerk des französischen Baguettes diese Woche zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Aber: In Deutschland gehört z.B. die deutsche Brotkultur schon seit 2014 dazu, das Flechthandwerk seit 2016 oder das Uhrmacherhandwerk seit 2021. Die Ausstellung "Die Letzten ihrer Art: Handwerk und Berufe im Wandel" in der Bundeskunsthalle in Bonn macht nun darauf aufmerksam, dass noch viel mehr Handwerksberufe als immaterielles Kulturerbe bewahrt werden müssten, denn viele sind vom Aussterben bedroht.“ radioeins.de
Stirbt das Handwerk aus?
„Die Ausstellung erzählt an Beispielen und Exponaten aus Nordrhein-Westfalen die Geschichte von fünf Handwerken und Berufen, die im Überlebenskampf stecken oder ihn schon verloren haben: Textilindustrie, Bäckereihandwerk, Bergbau, Einzelhandel und das Setzer-Handwerk. Das Konzept hat Kuratorin Henriette Pleiger mit wissenschaftlicher Unterstützung von Bettina Kohlrausch, Wissenschaftliche Direktorin des WSI und ihrer Mitarbeiterin Magdalena Polloczek erarbeitet. Es gehe ihnen nicht nur um die Darstellung der bedrohten Berufe selbst, sondern ganz wesentlich auch um die Lücke, die deren Verschwinden in einem Ort, einer Region und in Gesellschaft insgesamt hinterlässt, betonen sie. In der Ausstellung werde auch „körperliche, psychische und soziale Entfremdung, persönlicher, familiärer und regionaler Identitätsverlust oder auch Zukunftsangst“ deutlich, beschreibt Kuratorin Pleiger.“ boeckler.de