»Das sehr sehenswerte Haus erzählt gleich mehrere Geschichten: Die der Roma als marginalisierte, verfolgte und stigmatisierte Bevölkerungsgruppe Europas, die ihrer Baukultur und die eines nicht ganz einfachen politischen und künstlerischen Prozesses in der Stadt Dortmund, der zum Ziel hat, Roma-Baukultur sichtbar zu machen und die Community besser in die Stadtgesellschaft zu integrieren. – taz.de
Identitätsstiftende Fassadengestaltung
»Faţadă / Fassade [richtet] den Fokus auf eine folkloristische Architektursprache, die in den letzten 30 Jahren u. a. in Osteuropa, insbesondere im postkommunistischen Rumänien, entstanden ist. Diese zeichnet sich durch farbenfrohe und opulente Fassaden aus, in denen sich in einem skurrilen Stilmix viele verschiedene Gestaltungsformen kreuzen.« – kunstforum.de
Glänzender Hingucker
»Die beiden Künstler Mathias Jud und Christoph Wachter haben den Entwurf gemeinsam mit Bürgern aus der Nachbarschaft entwickelt und sich dabei von der rumänischen Roma-Architektur anregen lassen. Da prunkt, blinkt und glitzert es. Ganze (Traum-)Paläste entstehen. Sie sind auch Ausdruck der Selbstermächtigung einer Bevölkerungsgruppe, die noch immer an den Rand gedrängt und stigmatisiert wird.« – wdr.de
Versuch der Entstigmatisierung
»Da der HMKV dafür bekannt ist, Ausstellungen als eine Einladung für einen Diskurs zu verstehen, werden mit »Faţadă/Fassade« die Bauten nicht nur vorgestellt, sondern im sozialen, politischen und ökonomischen Kontext der Roma-Gemeinschaften diskutiert. Zwar spielen Aspekte wie der Einfluss der Post-Internet-Ästhetik und architektonische Elemente ebenfalls eine Rolle, doch im Zentrum steht die Frage nach Repräsentation.« – neues-deutschland.de
Architekturen gesellschaftlichen Engagements
»Housing and political self determination are intrinsically linked. Historically and in the present, Roma communities are among the societal groups in Europe most affected by racism and marginalisation. Being denied a place in society often meant being denied a place of settlement in the city. The Roma neighbourhoods in the cities of Romania resulted from the dividing of the Ottoman city into “Mahalas” (administrative units) and are still often referred to as such today. Although liberated from slavery after 1856, the Roma were repeatedly denied the right to own land after several land reforms and were thus left without a firm place in society. Roma districts are today mainly found in the urban periphery, in industrial or swamp areas, beneath high voltage lines or even next to landfills.« – artsoftheworkingclass.org