Europäische Identität

Biografie Johny Pitts, geboren in Sheffield, ist Autor, Fotograf und Journalist. Für sein Engagement für eine afropäische Identität wurde er vielfach ausgezeichnet. 2020 erhielt er den Jhalak Prize für sein neues Buch „Afropäisch“
Der Autor Johny Pitts
Der Autor Johny Pitts

Foto: Jamie Stoker/Penguin/Suhrkamp Verlag

Geboren und aufgewachsen in Sheffield, Großbritannien, beschreibt Johny Pitts sich selbst als ein Northern Soul Child.

Sein Vater ist Afroamerikaner, stammt aus Bedford-Stuyvesant, Brooklyn, New York, und traf seine Mutter, eine weiße Frau aus Sheffield, Ende der 1960er Jahre in einem der vielen Soul-Clubs in Nordengland. Johny Pitts, der aus einer glücklichen Vereinigung zweier Kulturen hervorgegangen ist, interessiert sich für das Zusammenspiel von schwarzer und europäischer Kultur als eine Möglichkeit, seine eigene Identität zu verstehen und ein Licht auf die schwarzen europäischen Identitäten der zweiten/neuen Generation zu werfen.

Johny Pitts verbrachte vier Jahre als Jugendbetreuer beim bahnbrechenden Multiple Heritage Service des Sheffield Council, dem ersten seiner Art in Europa, und betreute junge Menschen mit gemischter Herkunft an verschiedenen Schulen in Nordengland.

Nach zehn Jahren Fernseharbeit als Autor und Moderator bei MTV, Sky One, ITV, Channel 4, Discovery Channel und derzeit bei der BBC ist Johny Pitts auch ein Buchautor. Für eine Kurzgeschichte über sein multikulturelle Herkunft, die bei Penguin Books veröffentlicht wurde, erhielt er den Decibel Penguin Prize for new writers.

Als Fotograf arbeitete Johny Pitts zusammen mit dem Autor und Mentor Caryl Phillips an einem Projekt für die BBC und den "The Space" des British Arts Council mit dem Titel "A Bend in The River" zum Thema Einwanderung und hatte seine erste internationale Ausstellung auf der Konferenz "What is Africa to Me Now?" der Universität Lüttich im Jahr 2013.

Seine Fotografien sind auf den Titelseiten des Journal of Postcolonial Writing und der Zeitschrift W.E.B. DuBois Institute Transition der Harvard University erschienen, in der ein Essay über afropäische Identität veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2010 richtete er die Facebook-Seite "Afropäische Kultur" ein, die 2013 für ihren Beitrag zu einem rassismusfreien Europa mit einem ENAR-Preis ausgezeichnet wurde. Gegenwärtig erscheint sein neues Buch „Afropäisch - Eine Reise durch das schwarze Europa“ im Suhrkamp Verlag, welches die Schwarze Kultur in Europa erkundet und den systematischen Rassismus des alten Kontinents beschreibt.

09.09.2020, 12:49

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