Leben in der DDR: Mehr als gut oder schlecht

Hintergrund „Die DDR wurde 40 Jahre lang von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) regiert – ohne jemals durch freie Wahlen legitimiert zu sein. Ihre Macht konnte die SED durch einen massiven Partei- und Sicherheitsapparat aufrechterhalten.“
Die Mauer fiel vor dreißig Jahren – trotzdem wird bis heute nicht selten eine Einteilung in Ost- und Westdeutsche vorgenommen
Die Mauer fiel vor dreißig Jahren – trotzdem wird bis heute nicht selten eine Einteilung in Ost- und Westdeutsche vorgenommen

Foto: PATRICK HERTZOG/AFP via Getty Images

„Ein gewichtiger Eckpfeiler dieses Systems war dasMinisterium für Staatssicherheit(MfS). DasMfSwurde unter direkter Anleitung des sowjetischen Geheimdienstes im Zuge der Gründung derDDRaufgebaut. Es war innenpolitische Geheimpolizei, Ermittlungsbehörde und Auslandsnachrichtendienst in einem. Das MfS verfügte über 17 eigene Untersuchungsgefängnisse, stand unter Waffen und hatte ein eigenesWachregiment. Es unterlag ausschließlich der Kontrolle durch die Parteiführung derSEDund nicht parlamentarischer Kontrolle oder der Kontrolle einer freien Presse, die es im staatlich gelenkten Medienwesen derDDRnicht gab.“ – stasi-unterlagen-archiv.de

Wohnen nach Vorschrift

„Nach dem Krieg gab es nur wenige Wohnungen, viele Häuser waren ganz zerstört oder nur teilweise bewohnbar. Ein Großteil der Mietshäuser war zu Beginn der 1950er-Jahre verstaatlicht worden und für Neubauten sorgte allein der Staat, er regelte den Wohnungsmarkt. Wer wann wohin umziehen durfte, entschied das zuständige Amt für Wohnungswesen.“ – planet-wissen.de

Alle zusammen: Lernen in der DDR

„Aus heutiger Sicht hatte das Schulsystem der DDR durchaus interessante Elemente, die vor allem eine bemerkenswert hohe Breitenbildung der Bevölkerung bewirkten. Die ideologisch indoktrinierende Erziehung, die das System insgesamt kennzeichnete, verstellte darauf nach der Wiedervereinigung jedoch den Blick.“ – bpb.de

Krippe bis Hochschule: Das Bildungssystem der DDR

„Hinter diesem Netz an Betreuungsangeboten standen sowohl politische als auch ökonomische Interessen des Staates. Zum einen hatte die DDR die berufliche Förderung der Frau als eines ihrer großen Ziele ausgegeben; die Gleichbehandlung von Mann und Frau stand von Anfang an in der Verfassung. Zum anderen aber wurden, gerade in den Anfangsjahren der DDR, Frauen als Arbeitskräfte auch dringend gebraucht. Der Staat musste folglich mit der nötigen Infrastruktur dafür sorgen, dass Frauen Beruf und Familie vereinbaren konnten.“ – bpb.de

07.05.2023, 15:10

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