„[...] Im Sommer räumte Wirecard ein Bilanzloch von 1,9 Milliarden Euro ein und meldete Insolvenz an. Tausende Anleger verloren Geld, Vorstandschef Markus Braun wurde festgenommen, Manager Jan Marsalek ist auf der Flucht.“ – zeit.de
Der Wirecard-Jäger
„Der Linke-Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi will gemeinsam mit seinen Kollegen Florian Toncar von der FDP und Danyal Bayaz von den Grünen im Wirecard-Untersuchungsausschuss die Verstrickungen der Politik aufdecken. Das ist harte Arbeit: Zehntausende Seiten aus Akten, Dokumenten, Emails. Nächtelange Sitzungen. Details, Lügen, Irreführungen.“ – berliner-zeitung.de
Mangelnde Kontrollen
„Klar ist, dass alle Kontrollen und Prüfungen – intern wie extern – in den vergangenen Jahren offensichtlich versagt haben. In dieser Hinsicht gesteht die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin, nicht effektiv genug gewesen zu sein. Beobachter wie Klaus Nieding sehen einen Großteil der Verantwortung aber auch bei den Wirtschaftsprüfern von EY. Denn die haben jahrelang die Abschlüsse des Konzerns testiert, ohne dass ihnen die Unregelmäßigkeiten aufgefallen wären.“ – zdf.de
Großer Schwindel
„Der letzte Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann spricht im Handelsblatt-Interview Klartext über sein „schreckliches Jahr bei Wirecard“. In seinem ersten Interview nach der Pleite des Zahlungsdienstleisters gibt er unter anderem Einblick in seine Beziehung zum langjährigen Konzernchef Markus Braun. Dieser sitzt seit Juli in Untersuchungshaft und lässt über seine Anwälte erklären, nichts vom milliardenschweren Bilanzbetrug mitbekommen zu haben. Die Zweifel an dieser Version wachsen.“ – handelsblatt.com
Geringe Aufklärungsrate
„Die Liste der Wirtschaftsskandale in Deutschland ist lang. Doch ob die Justiz die Skandale ausreichend aufarbeitet, lässt sich in vielen Fällen nicht überprüfen. Denn Deutschland ist eines der wenigen Länder ohne ein Unternehmensstrafrecht: Staatsanwälte können deswegen nur gegen einzelne Manager und nicht gegen Firmen ermitteln. Sie greifen oft genug zu wackeligen Hilfskonstruktionen und müssen auch milliardenschweren Betrug als Ordnungswidrigkeit behandeln – die sieht eine Höchststrafe von 10 Millionen Euro vor.“ – correctiv.org