Greenwashing: Die Nachhaltigkeits-Lüge

Hintergründe „Die Politik muss Regeln und Standards setzen, die dann von der Wirtschaft umgesetzt werden. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn Unternehmen aufgrund des Drucks der Verbraucher:innen mit gutem Beispiel vorangehen und den Wandel vorantreiben.“
Idyllische Landschaften, glückliche Tiere: Geschönte Bilder suggerieren Tierwohl und Nachhaltigkeit
Idyllische Landschaften, glückliche Tiere: Geschönte Bilder suggerieren Tierwohl und Nachhaltigkeit

Foto: CHARLY TRIBALLEAU/AFP via Getty Images

Noch vor wenigen Jahren hat kaum ein Unternehmen mit Umweltversprechen wie klimaneutral geworben. Das hat sich geändert. Und das zeigt ja auch, welchen Einfluss die Verbraucherinnen und Verbraucher tatsächlich haben. Gerade wenn sehr viel mehr Menschen mehr umweltfreundliche Produkte verlangen, gibt es auch mehr Betrugsversuche. Da muss Politik tätig werden. Und das passiert auch, zum Beispiel auf EU-Ebene mit der Green Claims Directive und der Verschärfung des Wettbewerbsrechts. Das sind Richtlinien, mit denen wir Greenwashing definitiv eindämmen werden.“ – zeit.de

Greenwashing führt Verbraucher:innen in die Irre

Etwas grüner zu machen als es eigentlich ist, funktioniert oft mit einfachen Mitteln. Das zeigt sich unter anderem im Supermarkt. Mit gezielten Bildern und Symbolen auf Lebensmitteln können Verbraucher leicht getäuscht werden. Bei Tierprodukten werden die Tiere auf der Verpackung auf grünen Wiesen abgebildet. Teilweise stammen das Fleisch oder die Eier aber trotzdem aus Massentierhaltung.“ – augsburger-allgemeine.de

Tricks der Marketingunternehmen

„Warum gibt es Greenwashing überhaupt? Umweltbewusstsein nimmt bei vielen Menschen einen immer größeren Stellenwert ein. Unternehmen stehen daher unter Druck, möglichst umweltfreundlich zu erscheinen.DieProduktionumweltfreundlicherProdukteistoftaufwändigundteuer,währenddasAuftreteninMarketingundWerbungalsumweltfreundlichvergleichsweisekostengünstigist.Die Versuchung, ein Produkt umweltfreundlicher zu präsentieren, als es eigentlich ist, ist daher groß.“ – faz.net

Antoinette Hunziker: Pionierin der Nachhaltigkeit im Interview

„Das Ziel jeder Firma muss es sein, die Emissionen am eigenen Standort und in der eigenen Wertschöpfungskette so weit als möglich zu reduzieren. Erst danach sollten nicht mehr vermeidbare Emissionen durch Zertifikate kompensiert werden. Wird die Kompensation dagegen genutzt, um eigene Massnahmen zu umgehen, so besteht in der Tat die Gefahr eines Ablasshandels. Aus denselben Gründen bin ich skeptisch, wenn mit der Bezeichnung «klimaneutral» geworben wird.“nzz.ch

21.02.2024, 12:40

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