Ausgesprochen anregender Essay

Netzschau „Ob es um die Gefährlichkeit des Coronavirus geht, die Beschaffenheit der Erde (vielleicht ja doch eine Scheibe?) oder die Haltung zum Ukrainekonflikt: Im gegenwärtigen Diskurs wollen viele ihre Äußerungen explizit als Meinung verstanden wissen...“
Meinungsfreiheit, Meinungsbildung, Meinungskrise: Ist die Meinung nur ein willenloses Fähnchen im Wind?
Meinungsfreiheit, Meinungsbildung, Meinungskrise: Ist die Meinung nur ein willenloses Fähnchen im Wind?

Foto: Tasos Katopodis/Getty Images

„[...] und damit auch als besonders geschützt, nämlich durch die Meinungsfreiheit. Doch ist alles, was da geäußert wird, immer eine Meinung? Und was braucht es, damit eine Äußerung als Meinung gelten kann?“ – deutschlandfunkkultur.de

Streitkultur in der Pandemie

Der Philosophie-Professor von der Universität Koblenz-Landau sieht die Debattenkultur in einer Meinungskrise: In unserem intellektuellen Haushalt haben wir keinen richtigen Platz mehr für das Konzept von Meinungen, denn viele gehen davon aus, dass sie subjektiv und beliebig wären“, meint Bermes. Auch Meinungen sollten dabei auf Gewissheiten, eine nachvollziehbare Deutung der Welt zurückzuführen sein.“ – swr.de (Der Philosoph Christian Bermes im Gespräch)

Nur subjektiv?

„Wir können uns schnell darauf einigen, dass Wissensansprüche an Bedingungen geknüpft sind – etwa, um nur eine zu nennen, an die Bedingung, dass solche Ansprüche an objektiven Instanzen zu prüfen sind. Bedeutet dies aber, so die Frage, der ich nachgehe, dass im Unterschied zum Wissen Meinungen einfach bedingungslos als Meinungen verstanden dürfen? Ist es tatsächlich so, dass das Konzept der Meinung ohne Profil ist? Sind Meinungen nichts anderes als Fähnchen, die nach dem Wind flattern? Hier setzen meine Untersuchungen an.“philomag.de (Der Philosoph Christian Bermes im Gespräch)

Bildet euch eine Meinung!

„Sind Meinungen tatsächlich nur Irrtümer auf dem Weg zu einer Wahrheit, zu der man mit etwas weniger Dummheit und Starrsinn direkt vordringen könnte? In einem dichten wissenschaftlichen Essay mit dem Titel Meinungskrise und Meinungsbildung entfaltet der in Koblenz-Landau lehrende Christian Bermes eine „Philosophie der Doxa“, die sich gegen simplifizierende Betrachtungen zur Wehr setzt.“ – tagesspiegel.de (Buchkritik)

09.03.2022, 11:42

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„Eine Philosophie der Doxa“

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Leseprobe Die Antworten scheinen klar zu sein, wenn es um Meinungen geht: Meinungen sind privat, subjektiv, beliebig oder willkürlich. Werden Meinungen Wissen gegenübergestellt, erscheinen sie als ein Provisorium, das möglichst schnell überwunden werden muss
Keineswegs beliebig oder willkürlich

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Biografie Im Essay „Meinungskrise und Meinungsbildung“ entwickelt Christian Bermes in Auseinandersetzung mit Wittgenstein Bausteine zu einer Theorie wohlfundierter Meinung. Dabei diagnostiziert er einen Mythos, der sich um das Meinungskonzept entwickelt hat
(K)eine gegenwärtige Debattenkultur?

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Buchpräsentation Christian Bermes und Norbert Lammert diskutieren im Politischen Tischgespräch, wie es aktuell um den Stellenwert von Meinungen steht. Führen Fragmentierung und Veränderungen der Meinungsbildung zu einer allmählich verstummenden Gesellschaft?

Christian Bermes | Im Gespräch

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