Ein viel zu mächtiger Markt

Hintergründe „Wäre gerade keine Pandemie, wären die steigenden Mieten in Deutschland wohl eines der wichtigsten Themen. In Berlin wurde im September per Volksentscheid beschlossen, große Wohnungskonzerne zu enteignen, nachdem ein Mietendeckel gekippt wurde.“
Eindeutiges Ergebnis: 57,6 Prozent der Wähler*innen am 26. September haben sich für eine Enteignung großer Wohnungsunternehmen ausgesprochen.
Eindeutiges Ergebnis: 57,6 Prozent der Wähler*innen am 26. September haben sich für eine Enteignung großer Wohnungsunternehmen ausgesprochen.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

„Bundesweit gilt eine Mietpreisbremse, die aber besonders in Großstädten die Lage für Mieter*innen kaum verbessert hat.“ – focus.de

Ist der Volksentscheid gescheitert?

Es mag die Hoffnung mancher sein, dass wir aufgeben und unsere Kampagne an Schlagkraft verliert. Aber das werden wir nicht. Die Berliner Bevölkerung hat sich klar für die Enteignung großer Wohnungskonzerne ausgesprochen. Ich bin sicher, wenn wir jetzt dabeibleiben und weiter Druck machen, wird uns auch die geplante Expertenkommission nicht aufhalten.“ – zeit.de (Rouzbeh Taheri, Sprecher des Bündnisses Deutsche Wohnen & Co. enteignen im Interview)

Wohnen als Grundrecht

Jedes Jahr fallen mehr Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung, als neue entstehen. Der Bestand an Wohnungen mit gesetzlich festgelegten Höchstpreisen reduziert sich dadurch kontinuierlich.“ – zeit.de

Wie geht's weiter?

„Das Mietenstopp-Bündnis nenntdrei zentrale Forderungen: Erstens sollen Mieten bundesweit für sechs Jahre eingefroren werden mit strikten Oberwerten bei Wiedervermietungen. Zweitens sollen nur fairen Ver­mie­te­r*in­nen, wie etwa Genossenschaften oder solchen, die Wohnungen günstiger als für die Obergrenze anbieten, Mietsteigerungen von 2 Prozent jährlich erlaubt sein.“ – taz.de

„Ich fühle mich in meiner Wohnung gerade nicht mehr wirklich zu Hause.“

„Luca muss seine Großeltern um Geld bitten, Sarah denkt darüber nach, aus Berlin wegzuziehen. Fünf junge Menschen erzählen, was der [Anfang April 2021] gekippte Mietendeckel für sie bedeutet.“ zeit.de

20.12.2021, 20:35

Buch: Weitere Artikel


„Was Engels noch nicht wissen konnte“

„Was Engels noch nicht wissen konnte“

Leseprobe Unter anderem feministische Ansätze zur Reproduktion von Geschlechterrollen in den Wohnverhältnissen und ökologische Herausforderungen der fortwährenden Urbanisierung prägen die wohnungspolitischen Diskussionen und haben die Wohnungsfrage erweitert
Wohnungen für Alle!

Wohnungen für Alle!

Biografie Wohnen ist keine Privatangelegenheit. Als Ausdruck sozialer Verhältnisse und Gegenstand politischer Auseinandersetzungen hat das Wohnen einen gesellschaftlichen Charakter. Auch deshalb setzt sich Andrej Holm für die Interessen der Mieter*innen ein
Zeit für Veränderung

Zeit für Veränderung

Netzschau „Letztlich hat die sogenannte Finanzialisierung des Wohnungsmarktes die Verdrängungsdynamik aber noch beschleunigt. Der Soziologe [Andrej Holm] verweist auch auf die Dimension der Umverteilung von Kapital von unten nach oben allein durch die Mieten.“

Objekt der Rendite | Andrej Holm

Video Viele der Überlegungen Engels sind bis heute aktuell und helfen, scheinbar spezifische Konstellationen der Stadtentwicklung als Strukturprinzipien zu erkennen. Andrej Holm erläutert aber auch, dass man über Friedrich Engels hinaus denken muss


Was kostet die Enteignung? | Diskussion

Video Vortrag und Diskussion der Rosa-Luxemburg-Stiftung über die mögliche Höhe der Entschädigung nach einem erfolgreichen Volksentscheid zur Vergesellschaftung der Wohnungsbestände großer Wohnungsunternehmen in Berlin


Bremsen? Deckeln? Enteignen? | Diskussion

Video Der im letzten Jahr von der rot-rot-grünen Mehrheit im Berliner Abgeordnetenhaus beschlossene Mietendeckel wurde vom Bundesverfassungsgericht gekippt. Das Urteil ist jedoch nicht das Ende der Mieter:innen-Bewegung ...


Deutsche Wohnen & Co. enteignen | Diskussion

Video Was ein erfolgreicher Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ für den Mietmarkt und die Wohnsituation in Berlin bedeuten könnte, hat der Verein Helle Panke mit Ingrid Hoffmann (DW & Co enteignen) und Dr. Andrej Holm (Stadtforscher) diskutiert