Eine publizistische Sensation

Netzschau In seiner Heimat drohen Pawel Filatjew mindestens zwanzig Jahre Haft. Er wird für den Rest seines Lebens auf der Flucht sein. Denn er hat sich entschlossen, nicht mehr mitzumachen – und Zeugnis abzulegen
Kampfpanzer in Kiew, Hauptstadt der Ukraine
Kampfpanzer in Kiew, Hauptstadt der Ukraine

Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images

„In [Pawel Filatjews] Buch ZOV liest [man] von Soldaten, die mit kaputten Geräten, ohne Schlafplatz oder Winteruniformen und vor allem ohne Plan an die Front zogen. Insbesondere aber attackiert Filatjew die Verachtung der russischen Eliten für das eigene Volk.“ – perlentaucher.de

»Wenn nur 100 Männer sagen: Bei diesem Mist möchte ich nicht mitmachen, habe ich schon etwas erreicht«

Pawel Filatjew war an der Invasion in der Ukraine beteiligt – und so schockiert von dem Krieg, dass er ein Enthüllungsbuch darüber schrieb. Daraufhin drohte ihm eine lange Haftstrafe, er musste ins Ausland fliehen.“ – spiegel.de

»I don’t see justice in this war«

„Filatyev’s original plan was to publish his memoir and immediately turn himself in to the police. But Osechkin, the activist, told him to reconsider while urging him repeatedly to flee the country. Until this week, he had refused to do so.“ – theguardian.com

Bis zum äußersten gedrängt

„Der Bericht Filatievs kann nicht unabhängig überprüft werden und beinhaltet in erster Linie die subjektiven Erfahrungen eines Soldaten in dem vomKremlbegonnenen Krieg. Dennoch kann er Aufschluss darüber geben, wie wenig viele russische Soldaten anscheinend über die politischen Entscheidungen ihres obersten Befehlshabers wussten, als dieser Anfang des Jahres die Anordnung zum Einmarsch in die Ukraine gab.“ – berliner-zeitung.de

Männer als »Kanonenfutter«

„In ZOV beschreibt Filatjew den Tag, an dem seine Einheit die Hafenstadt betrat. Er sah nach eigenen Angaben, wie russische Soldaten Essen und elektronische Geräte plünderten und erzählt von einem chaotischen Abend, an dem seine Einheit in ein Büro einbrach und auf eine Flasche Champagner und einen Schreibtisch stieß – den er später dann als Bett benutzte.“ – rnd.de

08.12.2022, 08:57

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