Programm (Auszüge)
18. Oktober | 20 Uhr
Kamingespräch mit Oliver Stone
Am Online-Konferenzprogramm der B3 werden rund 50 Sprecher*innen aus zehn Ländern teilnehmen. Oscargewinner und B3 BEN Preisträger 2021 Oliver Stone wird am 18. Oktober um 20 Uhr in einem virtuellen Kamingespräch über Kreativität, sein Oeuvre und seinen Blick auf die aktuelle Weltlage sprechen.
Kann Sex die Welt retten?
[Ausgewählte Konferenz-Highlights]
16. Oktober | 11 Uhr
Masterclass mit Doris Dorrie
Doris Dörrie zählt zu den wichtigsten deutschen Autorinnen und Filmemacherinnen der Gegenwart. Auf der diesjährigen B3 wird sie über ihre Arbeit und ihre Sicht auf die Kreativwirtschaft sprechen. Sie wird auch darüber sprechen, wie man Kreativität so lenken kann, dass das Ergebnis andere anspricht und im besten Fall auch berührt.
16. Oktober | 16 Uhr | Astor Film Lounge Frankfurt
Fireside Chat mit mit Funmilola Fagbamila
Die Black Lives Matter-Mitgründerin Funmilola Fagbamila spricht über ihre eigenen Identitäten und darüber, was es bedeutet, als nigerianisch-amerikanische Frau subversive Kunst zu schaffen. Es gibt einen regen kulturellen Dialog zum Thema „cancel culture“. Funmilola geht der Frage nach, warum dieses Phänomen in unserem Informationszeitalter zu existieren scheint, in dem Nachrichten als Schlagzeilen und twitterbare Statements präsentiert werden – im Gegensatz zu nuancierten Aufschlüsselungen von komplexen Themen.
16. Oktober | 19:30 Uhr | Astor Film Lounge Frankfurt
Horror und Humphrey Bogart
Am 16. Oktober schaut Kinoexperte Adrian Wootton am Beispiel des berühmten Film Noir-Klassikers „Die Spur des Falken“ hinter die Kulissen Hollywoods und fragt „Wie mache ich einen Star. Hollywood Stories.“ Im Anschluss findet das Screening Warner Film Classic: The Maltese Falcon statt. Der Detektivfilms machte1941 aus Humphrey Bogart in seiner 42. Filmrolle endlich einen Star.
Adrian Wootton ist Chief Executive von Film London und der British Film Commission (BFC) und ein anerkannter Experte für verschiedene Film-/Fernseh- und Literaturthemen, u. a. Hollywood, Krimis und italienisches Kino.
17. Oktober | 16 Uhr
Fireside Chat mit Jasmin Hagendorfe
Fuck each other not the planet: Sex ist eines der intimsten und politischsten Themen der menschlichen Existenz. Wir sind sexuelle, technologische, narrative und politische Wesen. Wir sollten offen fragen, ob guter Sex oder Pornos die Welt retten können. Klar! sagen die Aktivisten der Sexökologie-Bewegung. Ihr Motto lautet: Mutter Erde sollte unsere Geliebte sein! Das ist eine andere Perspektive auf das Thema als klischeehafte Baumliebhaber und belächelte Aktivisten. Eine weitere Aktivistengruppe nennt sich zum Beispiel treffend „Fuck For Forest“. Jasmin Hagendorfer wird in verschiedene Filmprojekte und Lebensstile nachhaltiger Sexualität eintauchen und auch über das Wiener Porn Film Festival sprechen und warum dieses Event ein Game Changer ist, vor allem mit seinem Fokus auf ethisch-feministische Pornografie.
17. Oktober | 19:30 Uhr | Astor Film Lounge Frankfurt [in Anwesenheit des Regisseurs]
Horror und Humphrey Bogart
Angst ist der Kern des jüngsten Films des österreichischen Filmkünstlers Johannes Grenzfurthner „Masking Treshold“. Genauer gesagt „die reaktionäre Angst vor Degeneration, Dekadenz, Regression, kulturellem Zerfall, historischem Verfall und nicht zuletzt rassistische Furcht vor ‚Verunreinigung‘“, wie der Regisseur in einem Interview erklärte. Zum Inhalt: In seinem behelfsmäßigen Heimlabor führt ein misstrauischer IT-Experte eine Reihe von Experimenten durch und versucht damit, seine schwere Hörbehinderung zu heilen. Doch wohin wird ihn seine Forschung führen? Masking Treshold verbindet Kammerspiel, wissenschaftliches Verfahren, Unpacking-Video und DIY-YouTube-Channel miteinander und bietet dabei weitschweifende Ausblicke auf existenziellen Schmerz und Verfall. Schaut in die Welt des namenlosen Protagonisten in dieser unheimlichen Geschichte, die keineswegs für schwache Nerven ist.
19. Oktober | 14 Uhr
B3 Games Panel: Vorbild China? Mit Thorsten Unger
Dem Reiz des Bildschirms unterliegen vor allem Kinder und Jugendliche. Besonders Onlinespiele, die nie enden und bei denen man virtuell Freunde trifft, bergen die Gefahr des übermäßigen Konsums. Doch wer im Spiel erfolgreich sein will, braucht Training. Asien gilt als Vorreiter bei Onlinespielen und bei E-Sport; doch nun zieht der weltweit größte Spielemarkt die Notbremse: Seit September dürfen Jugendliche in China nur noch drei Stunden pro Woche online spielen. Was steckt dahinter? Ist das wirklich sinnvoll? Und könnte und sollte dieser harte Jugendschutz auch ein Beispiel für den deutschsprachigen Gaming-Raum sein? Wie bringt man maßvollen Medienkonsum und virtuellen Sport am Bildschirm zusammen?
Zum Programm der B3 Biennale des bewegten Bildes 2021
BEN Awards
Mit den international beachteten BEN Awards zeichnet die B3 Biennale des bewegten Bildes seit 2013 etablierte Künstler*innen und junge Talente. Ins Rennen um Haupt- und Nachwuchspreise gehen Werke von Teilnehmer*innen der B3 Biennale, die sich besonders innovativ mit neuen Erzähltechniken auseinandersetzen. Den Preis entworfen hat der südafrikanische Künstler Trevor Gould. Die bisherigen Hauptpreisträger sind Laurie Anderson (2013), Brian Eno (2015), Jonas Mekas & Ingvild Goetz (2017) Steve McQueen (2019) sowie 2020 Willem Dafoe und Anne Imhof.
Zwei Hochkaräter der internationalen Film- und Kunstwelt erhalten in diesem Jahr den begehrten BEN Award der B3 Biennale des bewegten Bildes.
„Oliver Stone hat Filmgeschichte geschrieben und immer wieder Stellung bezogen zu den menschheitsbeherrschenden Themen wie Krieg, Gewalt Macht, Terror, Überwachung. Stone steht in bester Manier für den Anspruch der B3, höchste künstlerische Qualität mit gesellschaftspolitischer Relevanz zu verbinden.“ – Prof. Bernd Kracke, künstlerischer Leiter der B3 Biennale des bewegten Bildes
Der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Oliver Stone (*1946) erhält in diesem Jahr den B3 BEN Award in der Kategorie „Lebenswerk“. Der dreifache Oscar-Preisträger hat über 20 abendfüllende Spielfilme geschrieben und inszeniert, darunter einige der einflussreichsten und ikonischsten Filme der letzten Jahrzehnte. Beispielhaft stehen dafür Filme wie „Platoon“ (1986) „Natural Born Killers" (1994) oder „Snowden“ (2016). Auch als Dokumentarfilmer stößt Stone regelmäßig Debatten zu weltpolitischen Themen an.
„Hito Steyerl nimmt in ihren Werken mit vielfältigen künstlerischen Mitteln aktiv Stellung zu politischen, gesellschaftlichen und sozialen Prozessen. Dabei arbeitet sie stets an der Schnittstelle von bildender Kunst und Film sowie von Theorie und Praxis. Sie besticht in ihren Arbeiten durch den Einsatz verschiedener Medien und Kunstformen. Sie schafft im besten Sinne bewegende Kunst.“ – Prof. Bernd Kracke, künstlerischer Leiter der B3 Biennale des bewegten Bildes
Die Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl (*1966) wird in diesem Jahr mit dem Ehren-BEN Award in der Kategorie Kunst ausgezeichnet. Ihr Werk umfasst Texte, Performances, Multimedia-Installationen und essayistische Dokumentarfilme, in denen sie sich mit postkolonialer Kritik, feministischer Repräsentationslogik sowie den Einflüssen der Globalisierung auf den Finanz-, Arbeits- und Warenmarkt auseinandersetzt. Sie gilt als eine der gesellschaftskritischsten und sehr politischen Künstlerinnen unserer Zeit.