Während der international gefragte Gehirnspezialist Prof. Sanchez beim Auschecken an eine „Lichtseherin“ namens Blanche gerät, steckt die junge Journalistin Raquel im Fahrstuhl fest. Kaum befreit wird klar: dieser Fahrstuhl hat es in sich. Im wahrsten Sinne – einen Toten, der kurz darauf mit gleißendem Licht und Bachschen Klängen in die Lobby fällt. Was hat es mit diesem Unbekannten auf sich, der die Nacht verwandelt und einen ratlosen Portier und seine Gäste in surreale Träume, Begegnungen, Sehnsüchte und Ängste schickt? Ist er ein gefallener Engel, ist er Luzifer oder der Teufel, wie in den Kantaten so oft besungen?
Es beginnt ein erratisches Spiel, in dem Blanche und Raquel in Zukunft und Vergangenheit blicken und Prof. Sanchez seine Forschung vorstellt, die das Leben verändern soll. Schließlich bringt das Wirken des Unbekannten alle an persönliche Grenzen, an denen die großen Fragen nach Sinn, Glauben, Tod, Vergänglich- und Vergeblichkeit lauern – gespiegelt, umspielt und kommentiert durch die zeitlose Musik und tiefe Spiritualität der Musik von Johann Sebastian Bach.
Die für diesen Abend eingerichtete Montage von bekannten und unbekannteren Kantaten und Motetten umfasst die Gretchenfrage nach dem, was unser Leben trägt: „Nun sag, wie hast du ’s mit der Religion?“ – oder mit der Wissenschaft? Die Nacht im Hotel lädt ihre Theatergäste nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Mitsingen des einen oder anderen Chorals ein (natürlich nur, wer will). Willkommen in Ihrem Hotel Heaven!
Auf Einladung der Neuköllner Oper spielt das international renommierte Ensemble lautten compagney BERLIN eine in enger Zusammenarbeit entwickelte Uraufführung, die das Kantatenwerk Bachs in den szenischen Raum bringt und eine neue, andere Sichtweise im Umgang mit Bach ermöglicht.
MIT Elías Arranz, Frieda Barck, Elmar Hauser, Christian Pohlers und Stefanie Dietrich sowie Musiker*innen der lautten compagney BERLIN
ARRANGEMENTS UND MUSIKALISCHE LEITUNG Wolfgang Katschner TEXT John von Düffel INSZENIERUNG Ansgar Weigner AUSSTATTUNG Jürgen Kirner KONZEPT UND DRAMATURGIE Bernhard Glocksin VIDEO Martin Mallon