Im Zentrum der Veranstaltung steht die am Donnerstag, den 9.11. stattfindende Veranstaltung «Keine Macht für niemand oder alle Macht den Räten» bei der zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure – unter anderem Klaus Dörre, Gesine Schwan, Sabine Hark, Sabine Nuss und Aimée von Balen von der Letzten Generation in der Inszenierung eines Gesellschaftsrates moderiert von Alexander Karschnia und Margarita Tsomou, Fragen von gesellschaftlicher Beteiligung und der Zukunft Europas diskutieren.
Das Programm startet allerdings bereits am Mittwoch, den 8.11. mit Veranstaltungen rund um den antifaschistischen Gründungsmythos Europas. Hierzu gehört jenes Europa, was sich aus dem Widerstand gegen die Nazis und in den Konzentrationslagern Nazi-Deutschlands gründete. Geblieben sind davon die Zeugnisse vieler Zeitzeug:innen aus Buchenwald und Ravensbrück aber auch das Manifest von Ventotene, welches die Widerstandskämpferin Ursula Hirschmann von der gleichnamigen Gefängnisinsel schmuggelte und welches zum Gründungspapier der pan-europäischen Widerstandsbewegung wurde. Wir erfahren mehr über die jüdisch-sozialistischen Bewegungen des 20.Jahrhunderts und am Abend diskutieren Gregor Gysi und die langjährige stellvertretende Intendantin der Volksbühne, Sabine Zielke, was es heißt, heute Sozialist:in zu sein.
Wir sprechen mit Gästen aus vielen Ländern über Gegenstrategien zum aktuellen Rechtstrend, rechte Netzwerke in Europa, über den Aufstieg der rechtsradikalen VOX in Spanien und die Möglichkeit, Europa aktuell wieder zum antifaschistischen Projekt machen zu können. Wir sprechen auch mit Wolfgang Kaleck vom Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte und der Menschenrechtsanwältin und Abgeordneten Clara Bünger über Menschenrechte und Asyl in und an den Grenzen der EU.
Am Freitag, den 10.11. widmet sich die Messe aktuellen Konflikten in Europa rund um das Thema Asyl, fossiler Faschismus, Arbeitskonflikte bei Amazon und Co.
Als internationale Gäste an diesem Tag begrüßen die Veranstaler:innen die spanische Abgeordnete Gala Pin, die zum Munizipalismus sprechen wird, Micheal Hardt mit seinem neuen Buch «Subversive Seventies» und Jeremy Corbyn, den ehemaligen Vorsitzenden der britischen Labour-Partei, der zu einem Europa der Solidarität spricht. Wir richten den Blick auf die Möglichkeiten einer Neugründung Europas und sprechen mit dem Vorsitzenden der Fraktion THE LEFT im europäischen Parlament und der Partei DIE LINKE, Martin Schirdewan. Der ehemalige Kultur- und Europa-Minister Klaus Lederer diskutiert mit der spanischen Aktivistin und Politikerin Gala Pin und das Künstlerkollektiv Forensic Architecture präsentiert seine Arbeiten zu den Grenzen in Europa.
Musikalische Höhepunkte werden Manja Präkels mit ihrer Band «Der singende Tresen» sowie Isabel Frey mit jüdischen Widerstandsliedern sein.