Hermann von Altshausen ist der Sohn des Grafen Wolfrat II. von Altshausen und seiner Frau Hiltrud. Von Kindheit an ist er gelähmt, vielleicht ist das der Grund, warum die Eltern ihn schon im Alter von sieben Jahren in das Kloster auf der Reichenau geben. Ein geistiges, ein religiöses Leben ist ihm vorbestimmt. Und Hermann, auch als Erwachsener körperlich so eingeschränkt, dass er nur mit Mühe sprechen, kaum schreiben kann, macht in aller Bescheidenheit aus seinem Leben ein großartiges.
Er gilt als einer der wichtigsten Gelehrten des 11. Jahrhunderts, genießt eine Freundschaft zu Abt Berno und Papst Leo IX., entwickelt dank seiner Kenntnis arabischer Schriften eine genauere Zeitmessung, verfasst eine Weltenchronik und komponiert Lieder wie das „Salve regina", das bis heute in Kirchen erklingt.
Christoph Nix setzt Hermann, dem Lahmen, dem lokalen Helden aus dem frühen Mittelalter, dessen Geist sich nicht vom Körper hat einsperren lassen, mit den diesjährigen Münsterfestspielen ein Denkmal.