Archäologie der NS-Zwangslager

Ausstellung Nur wenige Zeitzeug*innen können heute noch vom Leben und Überleben in den NS-Zwangslagern berichten. Das Dok-Zentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin liefert mit Grabungsfunden einen detaillierten Einblick in den Alltag der Zwangsarbeiter*innen
Grabungsfunde aus dem Kriegsgefangenenlager Luckenwalde
Grabungsfunde aus dem Kriegsgefangenenlager Luckenwalde

Foto: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

Kämme, Löffel, Essnäpfe und Stacheldraht – archäologische Funde erzählen vom Leben und Überleben, aber auch vom Sterben der Häftlinge in den nationalsozialistischen Zwangsarbeitslagern. Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Die Ausstellung »Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager« zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal. Sieben Kapitel mit über 300 Objekten geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangsarbeitslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie in die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.

Begleitend zur Ausstellung wird ein Film in deutscher und englischer Sprache gezeigt. Der Film dokumentiert die Arbeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Sommer 2019 an Ausgrabungen in ehemaligen nationalsozialistischen Zwangslagern teilnahmen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege, das sich bereits seit einigen Jahren mit einer neuen »Archäologie der Zeitgeschichte« auseinandersetzt. Im Frühjahr 2021 wird die Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel gezeigt werden.

Die Ausstellung wird bis einschließlich 31. Januar 2020 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide und im Anschluss im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel gezeigt.

12.08.2020, 17:55

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