Der 8. Mai 1945 symbolisiert die »Stunde Null« in der Deutschen Geschichte. Aus ihrer individuellen Erfahrung heraus haben die Menschen in Brandenburg diesen Tag gleichermaßen als »Befreiung« und »Katastrophe« erlebt. Denn wie auch sonst sollten die allerorts anzutreffenden massiven Zerstörungen, die schier endlose Zahl der Opfer, das Maß an Verelendung und die Angst vor der sowjetischen Besatzung auf der einen Seite und die Hoffnung auf Frieden, Freiheit und ein Ende des Nationalsozialismus auf der anderen Seite greifbar werden.
75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nimmt das Themenjahr »KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg – Kulturland Brandenburg 2020« die zeithistorische Phase von 1945 bis heute in den Blick und fragt nach den individuellen Erinnerungen und Erfahrungen der Brandenburger*innen. Das Themenjahr 2020 will zum Diskurs über die historische, erinnerungskulturelle und demokratische Entwicklung der vergangenen 75 Jahre anregen.
Kulturland Brandenburg 2020 lädt die Brandenburger*innen und ihre Gäste ein, das kulturelle Erbe und die kulturelle Vielfalt des Landes, aber auch die Zäsuren und Brüche in dessen Geschichte kennenzulernen. Mit zahlreichen Partnern werden künstlerische und kulturelle Projekte an den Schnittstellen zu Wissenschaft, Tourismus und kultureller Bildung präsentiert, die die Auswirkungen der zeitgeschichtlichen Ereignisse des Jahres 1945 auf Land und Leute betrachten. Sie widmen sich den individuellen Lebensschicksalen, den Hinterlassenschaften des Krieges und dem, durch die politischen Neuordnungen bedingten, gesellschaftlichen Wandel in der brandenburgischen Geschichte.
Kulturland Brandenburg 2020 folgt damit der Initiative der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die mit dem Ausstellungsprojekt »Potsdamer Konferenz 1945 – die Neuordnung der Welt« im Schloß Cecilienhof die bis heute spürbaren Auswirkungen der aus der Potsdamer Konferenz resultierenden Nachkriegsordnung vermitteln wird